Neue Forschungsgruppe zu internationalen Verteilungsanalysen nimmt Arbeit auf

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Fragen der Einkommens- und Vermögensverteilung sowie zur ökonomischen Wirkung von Umverteilungs- und Transfersystemen werden in der Öffentlichkeit immer wieder kontrovers diskutiert. Mit seiner neuen Forschungsgruppe "Internationale Verteilungsanalysen", die Anfang Oktober 2013 ihre Arbeit aufgenommen hat, will das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim zu einer Versachlichung dieser Diskussion beitragen, indem es empirisch fundierte Analysen und Studien zu diesem Forschungsfeld durchführt. Geleitet wird die neue ZEW-Forschungsgruppe von Professor Dr. Andreas Peichl.

Die Forschungsgruppe "Internationale Verteilungs­analysen" konzentriert ihre Arbeit auf drei Themenfelder. Im Rahmen des Schwerpunkts "Steuer und Transferpolitik" untersucht sie die Effizienz-, Verteilungs- und Wohlfahrtswirkungen von Steuer- und Transfersystemen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit den ökonomischen Folgen von Reformen und Reformvorschlägen. Des Weiteren werden die Anreizwirkungen untersucht, die von Steuer- und Transfersystemen über den Lebenszyklus hinweg ausgehen. Der Forschungsschwerpunkt "Perspektiven für die Europäische Währungsunion" analysiert vor allem Fragen zur fiskalischen Integration Europas - einem Thema, das aufgrund der Schuldenkrise zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Mittelpunkt stehen dabei verschiedene Vorschläge zur Ausgestaltung einer europäischen Fiskalunion. Diese reichen von der Verschärfung fiskalischer Regeln und ihrer Durchsetzung über Finanzausgleichsmechanismen bis hin zu einem gemeinsamen Steuer- und Transfersystem, etwa in Form einer europäischen Arbeitslosenversicherung. Der Forschungsschwerpunkt "Einkommens- und Vermögensverteilung" richtet sein Augenmerk vor allem auf die empirische Analyse von Ungleichheit sowie auf die Verteilung von Armut und Reichtum. Darüber hinaus werden potenzielle Ursachen von Ungleichheit untersucht, etwa die Globalisierung oder die demographische Veränderung.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse der neuen Forschungsgruppe sollen eine verlässliche Grundlage für steuer- und sozialpolitische Handlungsempfehlungen schaffen. Leiter der Forschungsgruppe "Internationale Verteilungsanalysen" ist Prof. Dr. Andreas Peichl. Er wurde parallel zu seiner neuen Tätigkeit am ZEW auf eine Professur für Quantitative Finanzwissenschaft an der Universität Mannheim berufen und hat diesen Ruf angenommen. Peichl wechselt vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) nach Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen (empirische) Finanzwissenschaft, Arbeitsmarkt- und Wohlfahrtsökonomik. Zu seinen aktuellen Forschungsthemen zählen die Auswirkungen der Besteuerung auf Haushaltsentscheidungen und die Einkommensverteilung, die Inzidenz verschiedener Steuerarten sowie die optimale Ausgestaltung von Steuer- und Transfersystemen im internationalen Vergleich.

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Prof. Dr. Andreas Peichl, Tel. 0621 1235-389, Email peichl@zew.de

 

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