Renewable Electricity and Liberalised Markets (REALM)
Renewable Electricity and Liberalised Markets (REALM)
Im Mittelpunkt des Projektes stand die Frage, welchen Einfluss die veränderten Rahmenbedingungen liberalisierter Strommärkte auf die strategischen Entscheidungen von Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVUs) im Geschäftsfeld der erneuerbaren Energiequellen haben. Zu diesem Zweck wurden in sechs europäischen Ländern Interviews durchgeführt, Workshops mit Branchenvertretern abgehalten und die aktuelle Fachpresse ausgewertet.
Zum einen war zu beobachten, dass viele der ehemaligen Monopolunternehmen „grünen“ Strom als eines ihrer ersten Markenprodukte auf den neu geschaffenen Strommarkt brachten. Als Imageinstrument und Nischenprodukt ist grüner Strom anerkannt. Zum anderen machten die Unternehmen deutlich, dass die mit erneuerbarer Stromerzeugung verbundenen Chancen und Risiken sehr eng mit dem europäischen und nationalen Ordnungsrahmen zusammenhängen. Die mehrfache Aufschiebung einer europäischen Harmonisierungsrichtlinie für den Netzzugang regenerativer Energiequellen hat die Dynamik in diesem Sektor immer wieder abgebremst. Durch die Rahmenbedingungen in Deutschland sind erneuerbare Energien für EVUs eher eine Belastung als ein attraktiver Geschäftszweig. In den Niederlanden, Dänemark und Großbritannien hingegen werden die Instrumente zur Markteinführung erneuerbarer Energien gerade reformiert und markt- und wettbewerbskonformer gestaltet, sodass auch für etablierte Energieunternehmen in Zukunft ein hoher Investitionsanreiz bestehen sollte.
Das Projektteam gab folgende Empfehlungen an die europäische Politik:
- Es besteht die Notwendigkeit einer Harmonisierungsrichtlinie von Seiten der EU.
- Die EU-Mitgliedstaaten sollten, wie in der Klimapolitik, auf bindende Ziele verpflichtet werden, sodass das Verdoppelungsziel der EU bis 2010 erreicht werden kann.
- Eine EU-weit standardisierte Zertifizierung von "grünem" Strom ist das Basiselement, um grenzüberschreitenden Handel zu ermöglichen.