Optimistische Stimmung in der Informationswirtschaft hält an

Informationswirtschaft

Stimmungsindikator der Informationswirtschaft

Die konjunkturelle Stimmung im Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2013 zum dritten Mal in Folge verbessert. Mit einem leichten Anstieg um einen Punkt im Vergleich zum Vorquartal liegt der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft jetzt bei 62,3 Punkten. Er erreicht damit den höchsten Stand seit zwei Jahren und signalisiert weiterhin eine positive konjunkturelle Verfassung des Wirtschaftszweigs. Der leichte Anstieg des Stimmungsindikators ist auf eine deutlich verbesserte Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. Der entsprechende Teilindikator legt im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 5,5 Punkte zu und erreicht einen Stand von 59,8 Punkten. Dies ist das Ergebnis der Juni-Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zur wirtschaftlichen Situation in der Informationswirtschaft.

Während die Unternehmen der Informationswirtschaft ihre Geschäftslage im zweiten Quartal 2013 deutlich besser bewerten als noch zu Jahresbeginn, hat sich ihr Optimismus für die kommenden Monate etwas eingetrübt. Der Teilindikator für die Geschäftserwartungen  für das dritte Quartal 2013 gibt um 4,3 Punkte nach und liegt nun bei 64,8 Punkten. Sowohl der Teilindikator für die Erwartungen als auch der für die aktuelle Lage liegen derzeit weit über der kritischen 50-Punkte-Marke. Damit erweist sich die  positive wirtschaftliche Entwicklung in der Informationswirtschaft auch weiterhin als recht robust.

Die optimistische Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung gilt allerdings nicht für alle drei Teilbranchen der Informationswirtschaft in gleichem Maße. So hat sich im Mediensektor die konjunkturelle Stimmung abgekühlt. Der Stimmungsindikator der Teilbranche geht um 2,7 Punkte zurück und erreicht einen Stand von 44,1 Punkten. Die klare Unterschreitung der 50-Punkte-Marke verdeutlicht, dass im Mediensektor die Mehrheit der Unternehmen von einer eher ungünstigen konjunkturellen Entwicklung ausgeht.

In der IKT-Branche ist eine stabil positive konjunkturelle Entwicklung zu beobachten. Der Stimmungsindikator für die Teilbranche steigt leicht um 1,1 Punkte und erreicht einen Stand von 66,7 Punkten. Sowohl die Geschäftserwartungen als auch die Geschäftslage befinden sich auf einem hohen Niveau.

Bei den wissensintensiven Dienstleistern wird im zweiten Quartal 2013 eine leichte Verschlechterung der Geschäftserwartungen durch die positive Entwicklung der Geschäftslage überkompensiert. Insgesamt steigt der Stimmungsindikator der Teilbranche dadurch im Vergleich zum Vorquartal um 2,1 Punkte und erreicht einen Stand von 62,8 Punkten. Besonders gut hat sich die Geschäftslage bei den Anbietern sonstiger Dienstleistungen entwickelt. Im Saldo berichten mehr als die Hälfte dieser Unternehmen von Umsatz- und Nachfragesteigerungen.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de

 

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens 5 Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister.

Überblick über die ZEW/Creditreform Konjunkturumfrage

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".