Steuerwirkungen bei grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit (Phase II)
Steuerwirkungen bei grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit (Phase II)
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die empirische Analyse der Wirkungen der Unternehmensbesteuerung bei grenzüberschreitenden Investitionen multinationaler Unternehmen. Steuern beeinflussen sowohl realwirtschaftliche Sachverhalte (wie die Art und den Ort einer Investition) als auch die steuerliche Gestaltung des jeweiligen Sachverhalts (wie die Rechtsform und die Wahl der Finanzierung). Die Art und Weise des Zusammenspiels dieser beiden voneinander abhängigen Entscheidungsdimensionen ist für das Verständnis steuerlicher Einflüsse auf Investitionen und Steueraufkommen von zentraler Bedeutung. Die empirische Analyse zielt auf die Steuerplanung deutscher multinationaler Unternehmen. Sie stützt sich auf die Mikrodatenbank der Direktinvestitionsbestände der Bundesbank (MiDi). In einem ersten Projektabschnitt wurden bereits Steuerplanungsaktivitäten, welche die realwirtschaftlichen Steuerwirkungen beeinflussen können, empirisch nachgewiesen. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Steuerplanung mittels Finanzierungsgestaltungen oder Verrechnungspreispolitik sowie um Wirkungen, die von Restriktionen solcher Gestaltungen ausgehen. In dem aktuell bearbeiteten zweiten Projektabschnitt sollen Spezifika der einzelnen Unternehmen stärker berücksichtigt werden, um die von der Besteuerung ausgehenden Wirkungen genauer erfassen und die Interdependenzen von realwirtschaftlichen Entscheidungen und Sachverhaltsgestaltungen besser identifizieren zu können.