Unternehmen der Informationswirtschaft blicken optimistischer in die Zukunft

Informationswirtschaft

Die konjunkturelle Stimmung im Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hat sich im ersten Quartal 2013 weiter verbessert. Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft legt im Vergleich zum vierten Quartal 2012 um 2,8 Punkte zu und erreicht einen Stand von 61,3 Punkten. Ausschlaggebend für diesen Anstieg ist, dass die Unternehmen die künftige Geschäftsentwicklung deutlich optimistischer einschätzen als noch im letzten Quartal des Jahres 2012. So steigt der Teilindikator der Geschäftserwartungen auf 69,1 Punkte. Das ist ein Anstieg um 13,5 Punkte, der den Rückgang im Vorquartal mehr als wettmacht. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.

Erstmals seit dem vierten Quartal 2011 erreicht der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft wieder einen Wert von über 60 Punkten und setzt sich damit weiter von der kritischen 50-Punkte-Marke ab, deren Unterschreitung eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation signalisiert. Die aktuelle Verbesserung zeigt, dass die Unsicherheit hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung in der Informationswirtschaft nachlässt. Die gute konjunkturelle Stimmung im Wirtschaftszweig passt zu dem positiven gesamtwirtschaftlichen Trend, auf den die Ergebnisse der ZEW-Konjunkturerwartungen sowie anderer Indikatoren bereits seit Anfang des Jahres 2013 hindeuten.

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. Der Stand des Stimmungsindikators für die Teilbranche IKT deutet auf eine stabile konjunkturelle Entwicklung hin. Der Indikator muss zwar in der aktuellen Umfrage 1,4 Punkte abgeben, liegt mit 65,6 Punkten allerdings weiterhin auf einem Niveau, das eine positive konjunkturelle Entwicklung erwarten lässt.

Im Mediensektor ist im ersten Quartal 2013 eine deutliche Aufhellung der konjunkturellen Stimmung zu beobachten. Der Stimmungsindikator dieser Teilbranche steigt im Vergleich zum Vorquartal um 7,3 Punkte und erreicht mit einem Wert von 46,8 Punkten den höchsten Stand seit über einem Jahr. Damit liegt der Indikator im laufenden Quartal nur noch knapp unterhalb der kritischen 50-Punkte-Marke. Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung allein auf die Geschäftserwartungen. Sie springen nach einem Einbruch im letzten Quartal 2012 im ersten Quartal 2013 von 28,1 auf 65,1 Punkte.

Bei den Anbietern wissensintensiver Dienstleistungen deutet der Stimmungsindikator ebenfalls auf eine positive konjunkturelle Entwicklung hin. Er steigt um 5,6 Punkte und erreicht einen Stand von 60,7 Punkten. Während der Teilindikator für die Geschäftslage leicht zurückgeht, legen die Geschäftserwartungen deutlich zu. Der entsprechende Teilindikator erreicht 69 Punkte. Das sind 16,2 Punkte mehr als im letzten Quartal des Jahres 2012. Besonders optimistisch blicken PR-Unternehmen und Unternehmensberatungen in die Zukunft. Etwa drei Viertel von ihnen rechnen mit Umsatzsteigerungen im nächsten Quartal, wohingegen nur 1,8 Prozent einen Rückgang des Umsatzes befürchten.

Für Rückfragen zum Inhalt

Daniel Erdsiek, Telefon 0621/1235-356, E-Mail erdsiek@zew.de

Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft

Der ZEW-Stimmungsindikator Informationswirtschaft wird aus den vier Komponenten Umsatzlage, Nachfragelage, Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen (jeweils im Vergleich zum vorhergehenden beziehungsweise nachfolgenden Quartal) gebildet. Sie gehen jeweils mit gleichen Gewichten in die Berechnung ein. Umsatzlage und Nachfragelage bilden einen Teilindikator, der die Geschäftslage widerspiegelt. Umsatzerwartungen und Nachfrageerwartungen bilden einen Teilindikator, der die Geschäftserwartungen widerspiegelt. Das geometrische Mittel der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen ergibt den Wert des ZEW-Stimmungsindikators Informationswirtschaft. Der Stimmungsindikator kann Werte von 0 bis 100 annehmen. Werte größer als 50 weisen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Stimmung im Vergleich zum Vorquartal hin, Werte kleiner als 50 auf eine Verschlechterung im Vergleich zum Vorquartal.

Die ZEW-Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung befragt vierteljährlich mehr als 5.000 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten aus den Branchen (1) IKT-Hardware, (2) IKT-Dienstleister, (3) Medien, (4) Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, (5) Public-Relations- und Unternehmensberatung, (6) Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, (7) Forschung und Entwicklung, (8) Werbung und Marktforschung, (9) sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten. Alle neun Branchen zusammen bilden den Wirtschaftszweig Informationswirtschaft. IKT-Hardware und IKT-Dienstleister bilden zusammen die IKT-Branche. Die sechs zuletzt genannten Branchen umfassen die wissensintensiven Dienstleister.

Überblick über die ZEW-Konjunkturumfrage Informationswirtschaft

Anmerkung zur Hochrechnung

Um die Repräsentativität der Analysen zu gewährleisten, rechnet das ZEW die Antworten der Umfrageteilnehmer mit dem Umsatzgewicht der Unternehmen am gesamten Wirtschaftszweig Informationswirtschaft hoch. Die Formulierung "Anteil der Unternehmen" reflektiert somit den "Umsatzanteil der Unternehmen".