Weltweite M&A-Aktivitäten im ersten Halbjahr 2013 weiterhin im Abwärtstrend
M&A-IndexDie weltweiten Aktivitäten bei Fusionen und Übernahmen (M&A) haben im ersten Halbjahr 2013 erneut abgenommen. Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, der die abgeschlossenen Fusionen und Übernahmen weltweit abbildet, setzt somit seine bereits Mitte 2011 begonnene Talfahrt fort. Im Gegensatz dazu steht das Geschehen in Deutschland, wo bereits 2011 eine Bodenbildung bei Fusionen und Übernahmen erreicht wurde. Indessen gibt es jetzt auch einen Hoffnungsschimmer für die M&A-Aktivitäten weltweit. Die Anzahl der Gerüchte im Markt über bevorstehende Deals hat sich deutlich erhöht. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf Basis der ZEPHYR-Datenbank von Bureau van Dijk (BvD).
Der ZEW-ZEPHYR M&A-Index steht im Juni 2013 bei 99 Punkten. Damit befindet er sich nach einer zwischenzeitlichen kurzen Erholung auf 114 Punkte im Mai wieder unterhalb seines Anfangswertes von 100 Punkten im Jahr 2000. Noch im Dezember 2012 hatte der Indikator mit 130 Punkten einen vergleichsweise hohen Jahresabschluss erreicht, bevor er im Februar 2013 wieder absackte.
Die Anzahl der weltweit abgeschlossenen Deals hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 18 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 und um 21 Prozent im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2012 verringert. Das kumulierte Transaktionsvolumen sank im entsprechenden Zeitraum um 12 bzw. 15 Prozent auf insgesamt 434 Milliarden Euro. Diesen anhaltenden Abwärtstrend zeigt auch der Verlauf des gleitenden 12-Monats-Durchschnitts, der nun bereits seit Mitte 2011 kontinuierlich abnimmt. Damit weicht das weltweite M&A-Geschehen vom Verlauf im deutschen M&A-Markt ab. Hier wurde bereits Anfang 2011 eine Bodenbildung erreicht und der deutsche M&A-Index befindet sich seitdem auf einem zwar niedrigen, aber konstanten Niveau. "Damit spiegelt der M&A-Index die vergleichsweise stabilere Wirtschaftslage Deutschlands wider", so Mark Schwerzel, International Director BvD.
Indessen gibt es mittlerweile erste Anzeichen, dass sich auch die weltweiten M&A-Aktivitäten in naher Zukunft stabilisieren könnten. Hierauf deutet die Entwicklung der Anzahl an Gerüchten zu Fusionen und Übernahmen im Markt hin. Gerüchte gelten als guter Indikator für die Anzahl der in Zukunft tatsächlich realisierten Deals. Die Anzahl der Gerüchte hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um sieben Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2012 und um sechs Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2012 erhöht. Das damit verbundene potenzielle Transaktionsvolumen ist ebenfalls um 50 bzw. 119 Prozent deutlich gestiegen, was auf die Realisierung vergleichsweise großer Deals hoffen lässt und den bisherigen Abwärtstrend in den kommenden Monaten bremsen könnte.
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Florian Smuda, Telefon 0621/1235-233, E-Mail smuda@zew.de
ZEW-ZEPHYR-M&A-Index
Der ZEW-ZEPHYR-M&A-Index, den das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Bureau van Dijk (BvD) monatlich berechnen, bildet die Entwicklung weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen seit Beginn des Jahres 2000 ab. Grundlage der Berechnung des ZEW-ZEPHYR-M&A-Indexes sind sowohl die Anzahl als auch die Volumina weltweit abgeschlossener Fusionen und Übernahmen, die in der Zephyr-Datenbank von BvD verzeichnet sind. Der Index beruht auf den monatlichen prozentualen Veränderungsraten von Anzahl und Transaktionsvolumen der Fusionen und Übernahmen, die in volatilitäts- und inflationsbereinigter Form zusammengefasst werden. Dadurch gibt der Index sehr viel genauer als eine ausschließliche Betrachtung der Transaktionsvolumina das Niveau der weltweiten M&A-Aktivitäten wieder. Grund hierfür ist, dass die Bewertung von Unternehmen an der Börse einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Transaktionswerts besitzt, zumal viele Übernahmen über einen Aktientausch bezahlt werden. Die Höhe der Aktienkurse hätte demzufolge einen übermäßig hohen Einfluss auf die Einschätzung der Transaktionsentwicklung. Verteilt sich in einem Monat hingegen das Volumen auf eine höhere Anzahl von Transaktionen, so weist auch der M&A-Index einen höheren Wert aus, obwohl der summierte Transaktionswert konstant bleibt.