ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE - Konjunkturerwartungen für die CEE-Region verschlechtern sich
Konjunkturindikator CEEDie Konjunkturerwartungen für die Region Mittel- und Osteuropa inklusive der Türkei (CEE-Region) haben sich im Januar 2014 um 17,6 Punkte verschlechtert. Der ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE steht nun bei 19,9 Punkten, seinem niedrigsten Wert seit Dezember 2012.
Unter den einzelnen Ländern verzeichnen die Konjunkturerwartungen für die Türkei den stärksten Rückgang. Der entsprechende Indikator für die Türkei fällt im Januar um 40,9 Punkte und rangiert somit auf seinem drittniedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebung (minus 37,5 Punkte). Die schlechte Stimmung für die Konjunkturentwicklung in der Türkei ist vor allem auf die Korruptionsaffäre zurückzuführen, die das Land seit Ende des Jahres 2013 beschäftigt. Der ZEW-Erste Group Bank-Konjunkturindikator CEE spiegelt die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktexperten für die CEE-Region auf Sicht von sechs Monaten wider. Er wird seit dem Jahr 2007 monatlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, mit Unterstützung der Erste Group Bank, Wien, gemeinsam mit anderen Finanzmarktdaten erhoben.
Die aktuelle Sonderfrage möchte von den Experten wissen, welche Gründe für ihre Einschätzung zur konjunkturellen Entwicklung der CEE-Region in diesem Monat ausschlaggebend waren. Als wichtigsten Grund für negative Konjunkturerwartungen geben die Umfrageteilnehmer die politische Spannung verbunden mit dem Korruptionsskandal in der Türkei an. Die wichtigsten Gründe, warum Experten die Entwicklung in der CEE-Region positiv bewerten, sind dagegen die gestiegene Exportnachfrage aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Situation in der Eurozone sowie der Anstieg der Industrieproduktion in einigen CEE-Ländern.
Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der CEE-Region verschlechtert sich ebenfalls im Januar. Der entsprechende Indikator sinkt um 14,8 Punkte auf minus 2,9 Punkte. Auch die wirtschaftliche Lage in der Türkei wird wesentlich schlechter eingeschätzt als noch im Vormonat. Der Indikator fällt im Januar um 49,2 Punkte und erreicht mit minus 37,4 Punkten seinen niedrigsten Stand seit Beginn der Umfrage.
Für Rückfragen zum Inhalt
Zwetelina Iliewa, Telefon 0621/1235-346, E-Mail iliewa@zew.de
Ablauf der Umfrage und Methodologie
Der Finanzmarkttest CEE ist eine monatliche Umfrage unterFinanzmarktexperten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, mit Unterstützung der Erste Group Bank AG, Wien, seit Juni 2007 durchführt. Ziel der Umfrage ist es, Indikatoren für das allgemeine Konjunkturklima für die Region Mittel- und Osteuropa (CEE) sowie Österreich zu entwickeln. Zur CEE-Region zählen Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Slowenien und seit Oktober 2010 die Türkei.
Im Einzelnen werden die Finanzmarktexperten nach der Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage sowie nach ihren mittelfristigen Erwartungen für die entsprechenden Volkswirtschaften befragt sowie nach ihrer Einschätzung hinsichtlich der Entwicklung der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse auf Sicht von sechs Monaten. Die Experten geben bei ihren Antworten qualitative Tendenzeinschätzungen bezüglich der Veränderungsrichtung ab. Detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen mittel- und osteuropäischen Staaten sowie zu Österreich enthält der "Financial Market Report CEE", der vierteljährlich erscheint.