ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China - Günstige Aussichten für die Handelsaktivitäten deutscher Unternehmen mit China

Forschung

Gute Prognosen für deutsche Unternehmen, die in China aktiv sind: Die Handelsaktivitäten dort und die deutschen Exporte nach China werden sich bis Mitte 2014 positiv entwickeln. Eng verbunden mit dieser Entwicklung ist eine erwartete Steigerung der chinesischen Binnennachfrage. Auch als Zielland chinesischer Investoren ist Deutschland gefragt. So werden chinesische Unternehmen in den kommenden sechs Monaten aller Voraussicht nach verstärkt in deutsche Unternehmen und Projekte investieren. Zu diesem Resultat kommt eine Befragung von Führungskräften deutscher Unternehmen in China, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Kooperation mit PricewaterhouseCoopers (PwC) und der deutschen Außenhandelskammer in China einmal pro Quartal durchführt.

Die Erhebung im vierten Quartal 2013 zeigt, dass beinahe 90 Prozent der befragten Führungskräfte in den kommenden sechs Monaten zunehmende Handelsaktivitäten ihrer Unternehmen in China erwarten. Kein einziger der Befragten geht davon aus, dass die Geschäftstätigkeiten deutscher Unternehmen in China zurückgehen werden. Auch für den Handel zwischen China und Deutschland zeigen sich die Befragten optimistisch. Beinahe 70 Prozent gehen davon aus, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten in China in den nächsten sechs Monaten steigen wird.

Dieses Bild wird durch die Prognose einer positiven Entwicklung der Binnennachfrage in China abgerundet. Knapp 80 Prozent der Experten rechnen damit, dass der Binnenkonsum in China im kommenden halben Jahr anziehen wird. Damit könnten sich auch für deutsche Unternehmen neue Absatzchancen ergeben.  

Bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hoffen die befragten Führungskräfte eher mittel- als kurzfristig auf Verbesserungen. Eine Mehrheit von 72 Prozent erwartet erst in drei bis fünf Jahren eine spürbare Lockerung bzw. Abschaffung des branchenbezogenen  Investitionslenkungskatalogs, nach dem geförderte, erlaubte, eingeschränkt erlaubte und verbotene Investitionen für Ausländer definiert werden.

"Letztlich bleibt abzuwarten, ob die Beschlüsse der dritten Plenarsitzung des Zentralkomitees der Kommunistische Partei Chinas, die ja Verbesserungen der Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen vorsehen, zügig umgesetzt werden", sagt Dr. Gunnar Lang vom ZEW.

Bemerkenswert ist, dass praktisch alle befragten deutschen Unternehmen in China die Einschätzung teilen, dass chinesische Unternehmen auch im kommenden halben Jahr weltweit auf Einkaufstour gehen werden. Insbesondere Deutschland ist bei chinesischen Investoren beliebt. Drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass chinesische Unternehmen im kommenden halben Jahr verstärkt in hiesige Unternehmen und Projekte investieren. "Bereits im Oktober 2013 hatte die Anzahl von Transaktionen chinesischer Unternehmen in Deutschland die des Gesamtjahres 2012 erreicht, seit etwa drei Jahren ist die Anzahl der Deals hier in Deutschland signifikant gestiegen", kommentiert Jens-Peter Otto, Leiter der China Business Group von PwC. "Eine aktuelle PwC-Studie zeigt, dass chinesische Investoren beim Management der übernommenen deutschen Unternehmen beliebt sind, weil sie die bestehenden Strukturen weitestgehend unangetastet lassen und sich eher auf marktstrategische Vorteile der Übernahme konzentrieren."

Nach Einschätzung der Befragten wird sich auch der chinesische M&A-Markt beleben. Besonders für die Branchen Fahrzeugbau, Elektronik und den Dienstleistungssektor werden im kommenden halben Jahr zunehmende M&A-Transaktionen erwartet.

Für Rückfragen zum Inhalt

Dr. Gunnar Lang (ZEW), Telefon 0621/1235-372, E-Mail lang@zew.de

Jens-Peter Otto (PwC), Telefon 069/9585-6040,  E-Mail jens-peter.otto@de.pwc.com