Neueste Entwicklungen der Makroökonomik

Konferenzen

Am 7. und 8. Juli 2009 fand eine Konferenz über die neuesten Entwicklungen in der Makroökonomik am ZEW statt. Sie wurde gemeinsam von der Universität Mannheim und dem ZEW organisiert. Insgesamt konnten nahezu 60 Wissenschaftler aus Europa und Nordamerika begrüßt werden.

Harald Uhlig von der Universität Chicago präsentierte neue Ergebnisse über die Wirkung finanzpolitischer Eingriffe des Staates in die Wirtschaft. Uhlig argumentierte auf Basis theoretischer sowie ökonometrischer Ergebnisse, dass staatliche Eingriffe durch eine Erhöhung der Staatsausgaben oder durch Steuererleichterungen zwar kurzfristig oft positiv auf das Wirtschaftswachstum wirken können. Langfristig, so Uhlig, falle durch diese Interventionen das Wachstum allerdings schwächer aus als ohne Staatseingriff. Angesichts der teilweise erheblichen staatlichen Maßnahmen in Form von Konjunkturpaketen in den Vereinigten Staaten und Europa stießen Uhligs Ergebnisse auf besonderes Interesse.

Volatilität der Arbeitslosenquote

Der Vortrag von Michael Burda von der Humboldt Universität zu Berlin beschäftigte sich mit dem so genannten Shimer-Puzzle, demzufolge theoretische Standard-Arbeitsmarktmodelle die Volatilität von Arbeitslosenquote sowie Stellenangeboten nicht hinreichend erklären können. Folgt man der Argumentation von Burda, so kann das Problem dadurch gelöst werden, dass lohnsteuerfinanzierte Sozialabgaben in das Modell einbezogen werden. Wird die Abhängigkeit der Bruttolöhne von der Lohnsteuer berücksichtigt, so kann ein großer Teil der beobachteten Schwankungen der Arbeitslosenquote sowie der Stellenangebote erklärt werden.

Einen auf methodische Aspekte ausgerichteten Vortrag hielt Helmut Lütkepohl vom University Institute in Florenz zur Identifizierung von Schocks in strukturellen vektorautoregressiven Modellen. Lütkepohl und seine Koautoren nutzen dazu einen Markov-Switching Ansatz, um etwa die Frage zu klären, ob die Geldpolitik eines Landes sich über einen Zeitraum verändert hat, oder ob makroökonomische Größen auf eine Änderung der Volatilität von Schocks reagiert haben.

Neben diesen zentralen Vorträgen der Hauptredner umfasste die Konferenz hochklassige Präsentationen aus verschiedenen Bereichen der Makroökonomie wie beispielsweise der Arbeitsmarktökonomie, Konjunkturanalyse, Fiskalpolitik und Geldpolitik.

Ansprechpartner:
sachs@zew.de