Digitale Renteninformationen über künftige Rentenansprüche bieten ein großes Potenzial für die Altersvorsorgeplanung. Das zentrale Ziel des Projektes ist, empirische Evidenz dafür zu liefern, wie sich die Bereitstellung der digitalen Renteninformation (digiRÜ) auf die Altersvorsorgeplanung auswirkt. Dafür werden im Rahmen einer umfangreichen Datenerhebung Personen in Deutschland zur Nutzung der digiRü eingeladen und mit Hilfe eines randomisierten Experimentes getestet, wie die Nutzung der digiRÜ das Vorsorgeverhalten beeinflusst. Die wiederholte Befragung macht kurz- und mittelfristige Verhaltenswirkungen messbar. Umfragedaten werden mit Daten aus randomisierten und incentivierten Informationstreatments und administrativen Daten aus der digRÜ bzw. den Renteninformationsbriefen zu einer Datenbasis zusammengefügt, analysiert und für künftige Forschung bereitgestellt. Das Projekt möchte folgende Forschungsfragen beantworten: 1.Wie verändert die digiRÜ Erwartungen über das künftige Alterseinkommen und die Altersvorsorgeplanung Einzelner? Werden Rentenlücken erkannt? (Wie) werden sie geschlossen? 2.Welches Potenzial bieten die digiRÜ für das Monitoring der Altersvorsorge durch sozialstaatliche Akteure? 3.Welche Gruppenunterschiede und vor allem welche vulnerablen Gruppen lassen sich erkennen? Welches Potenzial bietet die digiRÜ für ihre Unterstützung? Das Projekt trägt zum Themenbereich VI bei mit Bezug zu Themenbereich I. Vor dem Hintergrund starker demographischer Veränderungen ist eine vorausschauende und evidenzbasierte Planung für Einzelne und politische Entscheidungsträger*innen wichtig. Das Projekt ist innovativ. Es beinhaltet eine Wirkungsanalyse des Einflusses der digiRÜ auf die individuelle Planung und eine Evaluierung der digiRÜ als Steuerungstool. Aus der Verknüpfung detaillierter Umfragedaten und administrativer Daten resultiert ein umfangreicher Mikrodatensatz zur säulenübergreifenden Altersvorsorge, der einen hohen interdisziplinären Mehrwert haben wird.