ZEW-Forschende ausgezeichnet für herausragende Projekte
AuszeichnungenPreise des ZEW-Förderkreises zum siebten Mal vergeben
Der ZEW-Förderkreis zeichnete am 2. Dezember 2024 schon zum siebten Mal herausragende Forschungs- und Beratungsprojekte am ZEW aus. Die zwei mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preise wurden im Rahmen einer Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Sachverständigenrat und LMU, verliehen.
Exzellenzcluster können Innovationstätigkeit steigern
Den diesjährigen „Preis für die beste wissenschaftliche Leistung“ erhielt Dr. Bastian Krieger für sein Papier „Heterogeneous university funding programs and regional firm innovation: An empirical analysis of the German Excellence Initiative“. Krieger ist Leiter der ZEW-Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ im Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“. Das Paper wurde im renommierten wirtschaftswissenschaftlichen A-Journal „Research Policy“ veröffentlicht.
In seiner Studie zeigt Krieger, dass die deutsche Exzellenzförderung von Universitäten das Potenzial birgt, die Innovationskraft hiesiger Unternehmen zu stärken. Seine Analysen belegen: Firmen sind dann innovativer, wenn in ihrer Region mehr als drei universitäre Exzellenzcluster gefördert werden. Die Studie empfiehlt aus diesem Grund eine Neuausrichtung der Förderung, die bislang eher nach dem Gießkannenprinzip breit über ganz Deutschland vergeben wird. Krieger rät zu einer Erhöhung des Volumens, ebenso wie zu einer gezielten Konzentration der Fördermittel auf ausgewählte Regionen.
Dr. Ralph Rheinboldt, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises, unterstrich in seiner Laudatio: „Viele Förderkreismitglieder betreiben F&E und engagieren sich in interdisziplinären Forschungsprojekten und -partnerschaften mit Hochschulen. Umso spannender fanden wir Dr. Kriegers brisante Forschungsergebnisse, die zur Steigerung der unternehmerischen Innovationskraft eine Neuausrichtung der Exzellenzinitiative nahelegen.“
Wirkungsvolle Politikberatung zur Gastro-Steuer
Der „Preis für das beste wirtschaftspolitische Beratungsprojekt“ ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Dr. Katharina Nicolay und Dr. Daniela Steinbrenner aus dem ZEW-Forschungsbereich „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“. Ausgezeichnet wurden sie für ihre Arbeit zur ermäßigten Mehrwertsteuer in der Gastronomie.
Im Rahmen der Corona-Steuerhilfegesetze 2020 war der Umsatzsteuersatz für die Gastronomie temporär auf sieben Prozent gesenkt worden. Im Jahr 2023 begleitete das ZEW-Team die Debatte um das Auslaufen dieser Maßnahme. Evidenzbasiert zeigten die Forschenden auf, wieso eine Rückkehr zum Steuersatz von 19 Prozent Sinn mache – dies u.a. in Hintergrundgesprächen mit Bundestagsabgeordneten des Haushaltsausschusses sowie in vielen Medienbeiträgen. Der Bundestag beschloss schließlich die Wiederanhebung des Steuersatzes. Für das große mediale Echo, das die Studie erfuhr, wurden auch die Pressereferenten Pascal Ausäderer und Bastian Thüne ausgezeichnet.
Ann-Kristin Stetefeld, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Schatzmeisterin des Förderkreises, erläuterte die Entscheidung der Jury: „Diese Arbeit erfüllt all unsere Erwartungen an wirkungsvolle Politikberatung. Sie zeigt exemplarisch, wie intensiv sich die Forschung am ZEW mit wirtschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzt, wie rasch sie darauf reagiert und wie sie sich auf politische Entscheidungen auswirkt.“
Preise des ZEW-Förderkreises zum siebten Mal vergeben
Der ZEW – Förderkreis Wissenschaft und Praxis e.V. fördert praxisrelevante Forschungsprojekte, finanziert ZEW-Vortragsreihen mit Vertretern/-innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und stiftet seit 2018 Preise im Feld der Wissenschaft und Politikberatung am Institut.
Der Verein zählt 140 große und mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen zu seinen Mitgliedern, die sich durch ihr Engagement für das ZEW Mannheim als starkes Wirtschaftsforschungsinstitut in Baden-Württemberg einsetzen. Weiterführende Informationen enthält die Webseite des ZEW-Förderkreises.