Gesundheitsökonomik am ZEW erfolgreich gestartet

Forschung

Die Projektgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“, die zum 1. Januar 2021 am ZEW Mannheim die Arbeit aufgenommen hat, kann bereits wenige Wochen nach ihrer Gründung einen schönen Erfolg verbuchen. Ihr Antrag auf Förderung eines umfangreichen Forschungsprojekts auf dem Gebiet der Gesundheitsökonomik wurde vom Land Baden-Württemberg positiv beschieden. Das ZEW-Projekt ist eines von insgesamt 17 Projekten, die im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg in diesem und im nächsten Jahr mit insgesamt 51,9 Millionen Euro gefördert werden.

„Ziel des von uns eingereichten Projekts ist es, die ökonomischen Voraussetzungen für eine gute Gesundheitsversorgung besser zu verstehen und gesundheitsökonomische Forschung in Baden-Württemberg stärker zu verankern. Dass das Land dieses Bestreben nachdrücklich unterstützt, zeigt uns, dass wir mit der Etablierung von Gesundheitsforschung am ZEW auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Prof. Achim Wambach, Ph.D., Präsident des ZEW Mannheim. Bereits seit einigen Jahren werden am ZEW verstärkt Forschungsprojekte zum Gesundheitsmarkt durchgeführt. So beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am ZEW zum Beispiel mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen, der Beschaffung von Gesundheitsgütern oder der Verteilungswirkung von Krankenversicherungen.

Die neue Projektgruppe „Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik“ konzentriert sich auf die beiden Schwerpunkte „Angebot von Gesundheitsleistungen“ und „Individuelle Gesundheit“. „Dabei besteht der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Analyse von Routine-, Befragungs- und Experimentaldaten zum Verhalten von Gesundheitsanbietern und Patientinnen und Patienten. Ein zentrales Augenmerk liegt hierbei auf der Evaluation von Politikmaßnahmen unter Einsatz moderner ökonometrischer Methoden“, sagt Dr. Simon Reif, der die neue Projektgruppe am ZEW leitet.

Im Forschungsschwerpunkt „Angebot von Gesundheitsleistungen“ werden Themen wie Vergütung von medizinischen Leistungen, regionale Gesundheitsversorgung, das Verhalten von Fachkräften im Gesundheitssektor und Innovationen in der Gesundheitsindustrie betrachtet. Im Forschungsschwerpunkt „Individuelle Gesundheit“ werden zum einen Einflussfaktoren aus den Bereichen Arbeit, Bildung und Familie in Bezug auf individuelle Gesundheit analysiert. Zum anderen werden die Auswirkungen von medizinischen Interventionen, insbesondere neuer patientenzentrierter digitaler Gesundheitsanwendungen, auf die individuelle Gesundheit und deren Kosten-Nutzen-Verhältnis untersucht.

Gesundheitsökonomische Forschung hat im Zuge der Corona-Pandemie nochmal an Bedeutung gewonnen meint Dr. Simon Reif: „Der Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Verteilung von Gesundheitsgütern aber auch Einflussfaktoren auf individuelle Gesundheit waren schon immer gesellschaftlich wichtige Themen. Die Pandemie hat aber natürlich auf all diese Themen weitreichende Auswirkungen. Daher kommt die Förderung vom Land Baden-Württemberg für unsere Projektgruppe am ZEW genau zur rechten Zeit.“

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