ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann zur Inflationszahl
KommentarRückfall bei der Inflation spielt den Populisten in die Hände (November 2024)
Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im November 2024 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 2,0 auf 2,2 Prozent gestiegen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:
„Der Weg zurück zur Preisstabilität ist mühsam. Jetzt sorgen neben der Dienstleistungsinflation auch wieder etwas höhere Nahrungsmittelpreise dafür, dass die Inflation in Deutschland wieder über die wichtige Zwei-Prozent-Marke steigt. Dieser Rückfall kommt wenige Monate vor der Bundestagswahl ungelegen. Sichtbare Preisspitzen bei der Butter im Supermarkt oder der Autoversicherung bei der Neujahrsrechnung sorgen für Verunsicherung bei den Verbrauchern. Schon in den USA hat die Inflation einem populistischen Kandidaten in die Hände gespielt. Ähnliche Effekte sind auch für Deutschland nicht auszuschließen.“