Innovativer durch Exzellenzcluster
ForschungZEW-Studie zur Stärkung der Innovationskraft in Deutschland
Wie kann die Position Deutschlands im internationalen Technologie- und Wissenschaftswettbewerb gestärkt werden? Die konzentrierte Förderung von Forschungsclustern bietet hier einen Ansatzpunkt. Eine kürzlich publizierte ZEW-Studie zeigt: Unternehmen sind dann innovativer, wenn in ihrer Region mehr als drei universitäre Exzellenzcluster gefördert werden. Eine geringere Anzahl geförderter Exzellenzcluster in einer Region zeigt jedoch keine messbare Wirkung auf die Innovativität der Unternehmen.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die wichtige Rolle einer hinreichenden Fördermasse für die regionale Innovationsförderung. Zwar wurden seit 2006 zahlreiche Cluster gefördert, allerdings zeigen diese aufgrund ihrer breiten Verteilung über ganz Deutschland nur vereinzelt eine feststellbare Wirkung – die oft beklagte „Gießkannenförderung“.
„Um im globalen Wissenschafts- und Technologiewettbewerb eine führende Position einzunehmen, muss Deutschland seine Anstrengungen intensiveren. Eine konzentrierte Förderung von Exzellenzclustern ist eine effektive Möglichkeit, die regionale Innovationswirkung deutscher Universitäten zu erhöhen“, erklärt ZEW-Ökonom Dr. Bastian Krieger, Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ am ZEW. „Das derzeitige Volumen der Exzellenzförderung versetzt Deutschland in keine Spitzenposition. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste ihre Fördermasse deutlich erhöht und strategisch gebündelt werden.“
Notwendigkeit einer verstärkten Förderung
Trotz Förderprogrammen wie der Exzellenzinitiative und -strategie liegt Deutschland im Wissenschaftsranking hinter führenden Nationen wie den USA, Großbritannien und der Schweiz zurück. Die Studie empfiehlt daher eine Neuausrichtung der Förderung, um die Effektivität der Exzellenzcluster zu maximieren. Dazu gehört eine Erhöhung des Volumens, aber auch eine gezielte Konzentration der Fördermittel auf ausgewählte Regionen.
Hintergrund und Datenbasis
In der Studie wurden umfangreiche Daten zur Förderung von Spitzenclustern und deren Auswirkungen auf die Innovationskraft in Deutschland ausgewertet. Grundlage dafür ist das Mannheimer Innovationspanel (MIP). In der Analyse wurden über 26.000 Unternehmen in den Jahren 2000 bis 2016 mit modernsten ökonometrischen Methoden betrachtet, wodurch die Wirkung der einzelnen Förderlinien „Exzellenzcluster“, „Graduiertenschulen“ und „Zukunftskonzepte“ innerhalb der Exzellenzinitiative auf die Innovativität regionaler Unternehmen bestimmt wird. Die Studie von Bastian Krieger wurde zudem vom INNcentive-Programm des Stifterverbands und dem Pierre-Werner-Stipendium der Luxembourg Stiftung gefördert.