Netzzugang, Wettbewerb und Investitionen
ZEW Discussion Paper Nr. 11-025 // 2011Diese Arbeit untersucht die Rolle von Verträgen und Marktcharakteristika bei Investitionen vom Typ der Investitionen in Next Generation Access Networks (NGA). Hierzu entwickeln wir ein einfaches Duopolmodell, in dem Wirkungszusammenhänge klar analysiert werden können. Die grundlegende Zielsetzung der Modellierung und Analyse ist es, die wesentlichen Effekte unterschiedlicher Regulierung für Investitionsanreize und Wettbewerb präzise zu erfassen und deren Wirkungen auf die allokative und dynamische Effizienz herauszuarbeiten. Die primäre Methode, die wir hierbei verwenden, ist die eines stufenweisen Aufbaus eines formalen Modells. Auf jeder Stufe der Modellierung wird unter Hinzufügung weiterer Elemente und damit einhergehend der Anpassung von Annahmen zunächst die Entstehung und Wirkung der neu auftretenden ökonomischen Effekte erörtert. Soweit möglich und zielführend werden diese Effekte und ihre Wirkung dann in Bezug gesetzt zu den unterschiedlichen Regulierungsansätzen. Die Untersuchungen zeigen, dass Ex-post-Verträge, die nach den Investitionsentscheidungen getroffen werden, zu einer Welt führen, in der seltener Infrastruktur dupliziert wird, in der es aber einen breiteren Roll-out gegenüber einem Markt gibt, in dem keine Zugangsverträge geschlossen werden können. Im Vergleich zu solchen Ex-post-Verträgen führen Ex-ante-Verträge zu einem noch intensiveren Roll-out und noch seltener zu Duplizierung. Insbesondere Ex-ante-Verträge, aber auch Ex-post-Verträge können allerdings als Instrument zur Reduktion der Wettbewerbsintensität verwendet werden.
Inderst, Roman und Martin Peitz (2011), Netzzugang, Wettbewerb und Investitionen, ZEW Discussion Paper Nr. 11-025, Mannheim.