2016 - Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie
Branchenreport Innovationen // 2016Jahrg. 24 · Nr. 1 · Januar 2017
Im Jahr 2015 musste die Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie leichte Umsatzverluste verbuchen. Die Innovationsaktivitäten spiegeln diese stagnierende wirtschaftliche Entwicklung der Branche wider. Der Anteil der Unternehmen, die neue Produkte oder Prozesse eingeführt haben, stieg im Berichtsjahr auf 30 % (26 % im Jahr 2014). Die Innovationsausgaben sind nach dem Aufschwung im Vorjahr um 10 % zurückgegangen und beliefen sich 2015 auf 2,45 Mrd. €. Der Anteil der Innovationsausgaben am Branchenumsatz (Innovationsintensität) betrug im Berichtsjahr 1,2 %. Gegenüber der Getränke- und Tabakindustrie weist die Nahrungsmittelindustrie weitaus höhere Innovationsausgaben bei niedrigeren Innovatorenquoten auf, das heißt die Innovationstätigkeit ist stärker auf große Unternehmen konzentriert.
Der mit neuen Produkten generierte Umsatzanteil stieg 2015 auf 5,8 %. 2014 wurden 4,6 % des Branchenumsatzes mit Produktinnovationen erzielt. Marktneuheiten spielten wie in den Vorjahren eine untergeordnete Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. Der größte Teil des Neuproduktumsatzes entfiel auf Nachahmerinnovationen. Eine Ursache dafür ist der hohe Anteil von Unternehmen ohne eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Dieser lag 2015 bei 87 %. Durch Qualitätsverbesserungen erreichten die Unternehmen der Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabakindustrie 2015 einen Umsatzanstieg von 1,2 %. Die Kosteneinsparung durch Prozessinnovationen betrug 3,0 %.
Die Innovationsausgaben sollen sich in den nächsten zwei Jahren unterscheiden. Für 2016 sind 2,55 Mrd. € und für 2017 2,26 Mrd. € geplant. Der Anteil der innovativ tätigen Unternehmen dürfte 2016 und 2017 stabil bleiben. Im Jahr 2016 wird verstärkt auf Prozessinnovationen gesetzt, 2017 stehen
Produktinnovationen im Fokus.