Fördern oder Verbieten? Welche klimafreundlichen Verkehrspolitiken in der Bevölkerung ankommen
ZEW policy brief Nr. 24-07 // 2024Der Verkehrssektor trägt durch seine Treibhausgasemissionen maßgeblich zum Klimawandel bei. Zur deutlichen Senkung dieser Emissionen sind entsprechende klimapolitische Maßnahmen erforderlich. Unsere Studie mit Daten von erwachsenen Personen in Deutschland zu 13 klimafreundlichen Verkehrspolitiken zeigt, dass solche, die zu finanziellen Entlastungen führen, also so-genannte Pull-Politikmaßnahmen, deutlich mehr unterstützt werden als sogenannte Push-Politikmaßnahmen, unter denen man zum Beispiel Verbote und höhere Steuern versteht. Die meisten der 13 Maßnahmen, wie zum Beispiel die finanzielle Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, werden von einem Großteil der Bürger/innen befürwortet. Auch für das Tempolimit auf Autobahnen sprechen sich fast die Hälfte der Befragten aus, während nur etwa ein Drittel dagegen ist. Dem Verkaufsverbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren („Verbrennerverbot“) und der Einführung einer Pkw-Maut auf Autobahnen stehen die Bürger/innen dagegen überwiegend ablehnend gegenüber. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Bürger/innen folgen ihren wirtschaftlichen Eigeninteressen. Wirken sich klimapolitische Maßnahmen finanziell negativ auf die eigene Person aus, lehnensie diese eher ab. Profitieren sie davon, unterstützen sie diese eher. Auch das Umweltbewusstsein und die politische Einstellung beeinflussen die Unterstützung von Politikmaßnahmen.
Habla, Wolfgang, Kuma Kokash, Åsa Löfgren, Anna Straubinger und Andreas Ziegler (2024), Fördern oder Verbieten? Welche klimafreundlichen Verkehrspolitiken in der Bevölkerung ankommen, ZEW policy brief Nr. 24-07, Mannheim