MaCCI-Jahreskonferenz tagt zum fünften Mal am ZEW

Konferenzen

William E. Kovacic vom Londoner King’s College sprach über die Effizienz von Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden in parallel laufenden Verfahren.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat gemeinsam mit der Universität Mannheim am 3. und 4. März 2016 die fünfte Jahreskonferenz des Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI) veranstaltet. Insgesamt rund 95 Teilnehmer, darunter zahlreiche renommierte Wissenschaftler und Praktiker, diskutierten hochaktuelle und praxisrelevante Forschungsfragen zu den Themen Wettbewerb und Innovation aus ökonomischer und juristischer Perspektive.

Höhepunkte der Konferenz waren die drei Grundsatzreden von Pierre Larouche (Tilburg University), Christopher Yoo (University of Philadelphia) und  William E. Kovacic (King’s College London). Larouche und Yoo beschäftigten sich dabei aus europäischer beziehungsweise US-amerikanischer Perspektive mit dem Thema der Privatsphäre im Internet. Kovacic diskutierte das Phänomen, dass Wettbewerbs- oder Regulierungsbehörden bei mehreren parallel laufenden Verfahren Zugeständnisse erwirken können, wenn sie für den Fall geringer Kooperationsbereitschaft in einem Verfahren mit der Ausnutzung ihrer Beurteilungsspielräume im anderen Verfahren drohen.

Schwerpunkt der Konferenz waren wie jedes Jahr parallele Sitzungen, in denen 45 aktuelle wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschungsbeiträge in jeweils rund 30 Minuten von einem der jeweiligen Autoren vorgestellt und einem Forscher oder Praktiker mit ähnlichem Arbeitsschwerpunkt diskutiert wurden. Besonderes Interesse weckten dabei die Sitzungen zu aktuell in der Fachwelt intensiv diskutierten Themen wie Preisparitätsklauseln, Minderheitsbeteiligungen und der Anpassung des Wettbewerbsrechts an Online-Märkte.

Wissenschaftler und Praktiker tauschen sich aus

Bekannte Größen der Industrie- und Wettbewerbsökonomik wie Luís Cabral (New York University), Jay Pil Choi (Michigan State University), Patrick Rey (Toulouse School of Economics) oder Yossi Spiegel (Tel Aviv University) stellten nicht nur eigene Beiträge auf der Konferenz vor, sondern gaben mit ihren zielgerichteten Fragen gerade auch den jüngeren Forschern wertvolle Anregungen mit auf den Weg.

Wie bereits in den vergangenen Jahren konnte das Ziel der Konferenz, den Austausch zwischen Ökonomen und Juristen einerseits sowie Wissenschaft und Praxis andererseits zu fördern, damit erneut erreicht werden. Die sechste Ausgabe der Konferenz ist für März 2017 geplant. Zuvor wird MaCCI jedoch noch einige weitere Veranstaltungen, wie etwa die Mannheim Energy Conference am 19. und 20. Mai, im laufenden Jahr ausrichten.

Das "Mannheim Centre for Competition and Innovation", einen vom Land Baden-Württemberg und der Leibniz-Gemeinschaft finanziell unterstützten Forschungsverbund, stärkt den Austausch zwischen Juristen und Ökonomen und gibt damit in Fragen der Wettbewerbs-, Regulierungs- und Innovationspolitik neue Impulse. MaCCI ist ein Projekt des ZEW und der Fakultät für Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim. Zu den Kernthemen, die im Rahmen von MaCCI untersucht werden, gehören neben vertikalen Wettbewerbsbeschränkungen, Missbrauch von Marktmacht, Fusionskontrolle und der privaten und öffentlichen Durchsetzung des Kartellrechts die Regulierung des Telekommunikations- und Energiesektors sowie der Wettbewerb im Gesundheitswesen.

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Stefan Frübing, Telefon 0621/1235-328, E-Mail fruebing@zew.de

Weitere Informationen

Jahreskonferenz 2016 des Leibniz-WissenschaftsCampus MaCCI Mannheim Centre for Competition and Innovation

03.03.2016 – 04.03.2016 Mehr zur Veranstaltung