Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz wird 80
PersonalienDas ZEW gratuliert dem ehemaligen wissenschaftlichen Präsidenten zum Geburtstag
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz, einer der bekanntesten Arbeitsmarktökonomen Deutschlands, feiert am 7. Januar seinen 80. Geburtstag. Er war von 1997 bis 2013 Präsident des ZEW Mannheim und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. In der Öffentlichkeit ist er vor allem als einer der fünf „Wirtschaftsweisen“ sowie als deren Vorsitzender bekannt. Unter seiner Führung hat sich das ZEW zu einem bedeutenden Wirtschaftsforschungsinstitut entwickelt, das vor allem für seine empirisch fundierte Politikberatung bekannt ist. Die heutige ZEW-Geschäftsführung sowie alle Beschäftigten gratulieren Wolfgang Franz aufs Herzlichste zu seinem Geburtstag.
„Wolfgang Franz hat das ZEW groß gemacht und wesentlich dazu beigetragen, dass unser Forschungsinstitut in der Wissenschaft hoch geschätzt wird und ein sehr gefragter Partner in der wissenschaftlich fundierten Politikberatung ist“, betont ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD. Thomas Kohl, Geschäftsführer des ZEW, ergänzt: „Während der wissenschaftlichen Leitung von Wolfgang Franz hat sich das ZEW zu einem wichtigen wirtschaftspolitischen Ratgeber entwickelt. Dabei ist das Institut nicht nur quantitativ gewachsen, sondern hat sich auch neue innovative Forschungsfelder erschlossen.“
Die Forschungsagenda des ZEW richtete er stärker auf den gesamteuropäischen Kontext aus. Zudem intensivierte er den wissenschaftlichen Austausch mit internationalen Forschungseinrichtungen. Unter seiner Präsidentschaft nahm die Leibniz-Gemeinschaft das ZEW aufgrund der hohen wissenschaftlichen Qualität seiner Forschungsarbeit in die Bund-Länder-Förderung auf. So initiierte Wolfgang Franz den heutigen Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, dessen Leiterin Prof. Dr. Irene Bertschek am Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) mitwirkt.
Arbeitsmarktökonomische Stimme mit Gewicht
Durch seine Arbeit im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dem er von 1994 bis 1999 sowie von 2003 bis 2013 angehörte und dessen Vorsitz er von 2009 bis 2013 innehatte, nahm Wolfgang Franz nicht nur bedeutenden Einfluss auf die deutsche Wirtschaftspolitik, sondern war in Zeiten der Agenda 2010 („Hartz-Reformen“) auch in den Medien präsent. Aufgrund seines herausragenden Engagements verlieh der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann Wolfgang Franz bei seiner Verabschiedung am ZEW das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Am Wichtigsten war ihm neben der Lehre sowie dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft jedoch immer die Förderung und Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Abgesehen von unzähligen Publikationen in international renommierten Zeitschriften und Sammelbänden ist vor allem sein Lehrbuch „Arbeitsmarktökonomik“ zu nennen, das zum Standardwerk für Generationen junger Ökonominnen und Ökonomen wurde. Wolfgang Franz hat wesentliche Beiträge zur empirischen Wirtschaftsforschung sowie zu Arbeitsmarktfragen und Themen der Makroökonomik in Deutschland geliefert. Dazu gehören die Entwicklung eines makroökonometrischen Ungleichgewichtsmodells für Deutschland, die Analyse von Arbeitslosigkeit und offenen Stellen sowie Forschungsarbeiten zur Flexibilität der Lohnstruktur, zu institutionellen Verkrustungen am Arbeitsmarkt und zur Zukunft des Lohnverhandlungssystems.