Transparenz für die Altersvorsorge: Die digitale Rentenübersicht
#ZEWPodcastZEW-Ökonomin Tabea Bucher-Koenen im #ZEWPodcast „Wirtschaft · Forschung · Debatten“
Das Bundeskabinett plant die Einführung einer digitalen Rentenübersicht und hat einen Gesetzesentwurf dazu verabschiedet. Unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung Bund soll dazu ein Informationsportal aufgebaut werden, das alle drei Säulen der Altersvorsorge – gesetzlich, betrieblich und privat – umfasst. Dort soll ersichtlich sein, wie viel Geld man bereits gespart hat und mit welcher Rentenhöhe man voraussichtlich rechnen kann. In der aktuellen Folge des #ZEWPodcast spricht ZEW-Ökonomin Professor Tabea Bucher-Koenen darüber, warum eine solche digitale Rentenübersicht wichtig ist und wie sich Wissen über Finanzthemen auf das Sparen fürs Alter auswirkt.
Im #ZEWPodcast „Wirtschaft · Forschung · Debatten“ verdeutlicht die Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“, dass es sich bei der Einführung einer digitalen Rentenübersicht in Deutschland um einen Meilenstein handelt. „Das ist ein superwichtiger zentraler Schritt hin zu mehr Rententransparenz und mehr Überblick und auch mehr Hilfestellung bei der Altersvorsorge“, erklärt sie. In Ländern wie Schweden, den Niederlanden und Dänemark gebe es eine solche Informationsplattform bereits. Die Menschen dort fühlten sich dadurch besser informiert. Das entspricht auch den Ergebnissen einer Studie unter deutschen Bankkunden, an der Bucher-Koenen beteiligt war. „Und was wir auch gefunden haben, war, dass insbesondere Personen, die vorher eher geringeres Finanzwissen hatten, im Nachhinein tatsächlich eher auch ihr Sparverhalten angepasst haben.“
Mit der Frage nach finanzieller Bildung oder auch Financial Literacy beschäftigt sich Bucher-Koenen intensiv in ihrer Forschung. „Wenn man sich den Zusammenhang zwischen finanzieller Bildung und privater Altersvorsorge anschaut, dann sieht man, dass diese Personen mit niedrigerer Finanzbildung im Durchschnitt auch weniger für ihr Alter planen“, erläutert sie. „Da gilt es, Hürden abzubauen und zu überlegen, wie kann man diese Personen erreichen, mit welchen Instrumenten muss ich auf sie zugehen, und wie einfach muss ich es machen, damit auch diese Leute sich von dieser Flut an Informationen und der Komplexität des Themas nicht abgeschreckt fühlen.“ In dieser Aufgabe sieht sie eine große Herausforderung, die auch noch viel Forschungsbedarf mit sich bringt.