ZEW-Festakt – Kohl geht in den Ruhestand, von Schuttenbach kommt

Ende einer Ära

Den Anfang machte Hans J. Reiter: „Mit der Verabschiedung von Thomas Kohl geht eine Ära zu Ende. Unter Ihrer kaufmännischen Leitung hat das ZEW eine große finanzielle Stabilität erreicht und zugleich erfolgreich viele innovative Leuchtturmprojekte initiiert und umgesetzt. Das aktuelle exzellente Evaluierungsergebnis für das ZEW ist Zeugnis der hier geleisteten hervorragenden Arbeit, zu der Sie, Thomas Kohl, in Ihren über 30 Jahren am ZEW stets einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Für das Land Baden-Württemberg danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz.“ Gleichzeitig ist er froh, dass die Nachfolge bestmöglich geregelt wurde: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, Claudia von Schuttenbach für das ZEW zu gewinnen. Sie bringt strategische Leitungserfahrung mit und erfüllt alle Anforderungen, um das ZEW in Deutschland und Europa in einem sehr dynamischen Forschungs- als auch Wirtschaftsumfeld weiterzuentwickeln.“

Zweitgrößtes Wirtschaftsforschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft

Anschließend würdigte Stephan Junker vor allem Thomas Kohls Verdienste für die Leibniz-Gemeinschaft: „Die Leibniz-Gemeinschaft hat Ihnen und Ihrer unermüdlichen Hingabe viel zu verdanken. Dank Ihrer Weitsicht und Ihrer unternehmerischen Umsicht ist das ZEW zum zweitgrößten Wirtschaftsforschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft herangewachsen. In dieser Zeit gab es drei hervorragende Evaluierungen, die bestätigen, dass das ZEW hochgeschätzt und als beratendes Institut aus Politik und Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist. Mit Ihnen verlieren wir einen der erfahrensten Geschäftsführer in der Leibniz-Gemeinschaft und wünschen Ihnen alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand.“

Konstante und Motor des Förderkreises

Die Brücke, die Thomas Kohl zu den Unternehmen der Rhein-Neckar-Region baute, erläutert Ralph Rheinboldt in seiner Rede: „Das ZEW wird nach Ihrem Abschied ein anderes sein als vorher. Die Gründung des Förderkreises geht auf Ihre Initiative zurück und steht bis heute für einen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie haben die unternehmerische Kompetenz ans ZEW geholt; Sie sind die Konstante und der Motor des Förderkreises. Für Ihre unermüdliche Arbeit, Ihre Vision und Leidenschaft danken wir Ihnen ganz herzlich.“

Das ZEW – eine Mannheimer Erfolgsstory

In der nachfolgenden Staffelübergabe an Claudia von Schuttenbach bedankte sich Thomas Kohl in einer sehr emotionalen Rede für die vergangenen Jahre und wünschte seiner Nachfolgerin alles Gute für die Zukunft: „Diese Zeit war für mich nicht nur eine berufliche Reise, sondern eine lebenslange Reise. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieses Teams gewesen zu sein. Über die Jahrzehnte hat das ZEW eine Vielzahl hervorragender Forschender hervorgebracht, die in der wirtschaftspolitischen Beratung hochanerkannt sind und die von besten Forschungsbedingungen profitiert haben. Ich bin mir sicher, dass das ZEW auch in Zukunft eine Mannheimer Erfolgsstory bleibt!“

Claudia von Schuttenbach ist sich der Fußstapfen, in die sie tritt, bewusst und gespannt auf ihre neue Aufgabe: „Ich übernehme ein gut bestelltes Haus. Ich freue mich, das ZEW mit unseren Partnerinnen und Partnern sowie hervorragenden Mitarbeitenden national und international weiter zu entwickeln.“ Von Schuttenbach bedankte sich bei Thomas Kohl für die Phase der Übergabe auf sehr wertschätzende Weise und sagte: „Wir hatten sehr intensive Übergaben, wir haben viel diskutiert. Und Du hast mir durchgängig den Eindruck vermittelt, dass ich die richtige Person für Deine Nachfolge bin. Das rechne ich Dir hoch an. Zudem hast Du Dein Wissen mit mir auf eine sehr offene, transparente und für Dich typische, direkte Weise geteilt und somit Dein Lebenswerk in meine Hände gelegt. Ich kann Dir zusagen, es ist am richtigen Platz.“ Zeitgleich freute sich von Schuttenbach auf die Zukunft am ZEW: „Die Mitarbeitenden am ZEW leisten hervorragende Arbeit in Wissenschaft sowie Serviceeinheiten und funktionieren sehr gut als Team. Das ist nicht selbstverständlich. Ich freue mich, die Dinge gemeinsam voranzubringen.“

Nachfolge bestmöglich geregelt

Achim Wambach bedankte sich für die großen Leistungen von Thomas Kohl und betonte, dass es eine schmerzliche Lücke sei, die er mit seinem Wissens- und Erfahrungsschatz hinterlässt, freut sich aber gleichzeitig, dass mit Claudia von Schuttenbach die Nachfolge optimal geregelt ist: „Thomas Kohl gebührt großer Dank für seine hervorragenden Leistungen zum Wohle des ZEW. Als Mitarbeiter der ersten Stunde hat er über die mehr als 30 Jahre wesentlich dazu beigetragen, das ZEW zu dem zu machen, was es heute ist. Mit Frau von Schuttenbach haben wir eine ausgezeichnete Person mit viel Erfahrung im Wissenschaftsmanagement für die Nachfolge gefunden. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

Mehr als ein kaufmännischer Direktor

Als fulminanter Abschied dieses großen Tages gab es einen Festvortrag zum Thema „Ökonomische Herausforderungen unserer Zeit und der Beitrag der Wirtschaftsforschung“ von Clemens Fuest. Darin verweist er auf die Potenziale, wenn die Wirtschaftswissenschaft mit Echtzeitdaten arbeitet, um etwa die Wirkung politischer Maßnahmen sofort untersuchen zu können. Zum Abschluss kam Fuest auf seine Zeit mit Thomas Kohl am ZEW zu sprechen und bedankte sich herzlich bei ihm: „Thomas Kohl war immer mehr als ein kaufmännischer Direktor. Sein zentrales Interesse galt vor allem der Strategie des ZEW, den Menschen am ZEW sowie der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland.“