ZEW-Präsident spricht sich für mehr Wettbewerb auf dem Buchmarkt aus

Kommentar

Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Prof. Achim Wambach, Ph.D., hat sich in seiner Funktion als Vorsitzender der Monopolkommission gegen die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Buchpreisbindung ausgesprochen, die Verlage dazu anhält, beim Verkauf von Büchern einen Verkaufspreis festzusetzen. Laut Prof. Wambach handelt es sich dabei um einen schwerwiegenden Markteingriff, der fairen Wettbewerb verhindert.

„Die praktische Wirkung der Buchpreisbindung ist ambivalent und teilweise unklar und in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung eher hinderlich, denn eine Maßnahme zum Schutz des Kulturguts Buch. Die Buchpreisbindung schützt den stationären Buchhandel nicht vor einem Strukturwandel zugunsten des Onlinebuchhandels. Vielmehr beflügelt sie den Nebenleistungswettbewerb, was den Markt für Kunden/innen intransparent macht.

Ein freier Preiswettbewerb würde dagegen zur Entstehung und Ausbreitung effizienter Handelsstrukturen und Vertriebskonzepte beitragen. Neue Kundengruppen könnten erschlossen werden, Kostenvorteile in Form niedrigerer Endkundenpreise weitergegeben werden.

Die Buchpreisbindung ist ein schwerwiegender Markteingriff und sollte abgeschafft werden.“