Zweckentfremdung von F&E-Subventionen in China

#ZEWPodcast

ZEW-Ökonomin Prof. Dr. Bettina Peters und ZEW-Ökonom Dr. Philipp Böing im #ZEW-Podcast „Wirtschaft • Forschung • Debatten“

China subventioniert massiv die Forschung und Entwicklung heimischer Unternehmen. Viele der Gelder erreichen jedoch ihren Zweck nicht.

China möchte bis 2050 Innovations- und Technologieführer werden. Entscheidend dafür sind Forschung und Entwicklung, kurz: F&E. Der Staat subventioniert deshalb massiv F&E-Aktivitäten von chinesischen Unternehmen. Diese Fördergelder kommen jedoch nicht immer den beabsichtigten Forschungszwecken zugute. Im neuen #ZEWPodcasts „Wirtschaft · Forschung · Debatten“ sprechen Prof. Dr. Bettina Peters, stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik am ZEW, und Dr. Philipp Böing, ebenfalls ZEW-Innovationsökonom und China-Experte, über Zweckentfremdung von F&E-Subventionen in China.  

Folge 14: Zweckentfremdung von F&E-Subventionen in China

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China will wirtschaftlich wachsen. Wie das gelingen soll, zeigt der aktuelle 14. Fünfjahresplan der Staats- und Parteiführung. „Für die Jahre 2021-2025 liegt ein sehr großes Augenmerk darauf, Produktivitätswachstum über Innovationen zu stimulieren“, sagt Phillip Böing im aktuellen #ZEW-Podcast. Stand heute gebe es dort nämlich noch deutlich Luft nach oben – das chinesische Produktivitätsniveau liege aktuell bei ungefähr einem Drittel des US-Niveaus. Diese Lücke wolle die Volksrepublik durch F&E-Subventionen schließen, auch um unabhängiger von ausländischer Technologie-Zulieferung zu werden.

Rund die Hälfte der Subventionen wird zweckentfremdet

Wie wirksam die F&E-Subventionen in China in den letzten Jahren tatsächlich waren, untersuchten Peters und Böing in einer Studie. „Seit der Einführung des chinesischen Wissenschafts- und Technologieplans 2006 gibt es einen deutlichen Rückgang der Zweckentfremdung. Nichtsdestotrotz ist es etwa eins von fünf Unternehmen, welches Subventionen missbraucht“, erklärt Peters die Ergebnisse ihrer Studie. Die Wissenschaftler/innen stellen außerdem fest, dass die chinesischen Unternehmen ungefähr die Häfte dieser  Gelder für andere Zwecke wie Maschinen und Anlagen, ausgeben.

Der Staat versuche indes solche Zweckentfremdungen durch härtere Sanktionen und „Echtzeit Überwachung von Unternehmensverhalten“ zu verhindern. Doch trotz systematischer Kontrolle bleibt Subventionsmissbrauch in China ein großes Thema: Erst kürzlich wurde den ZEW-Ökonomen zufolge ein Fall bekannt, wo ein bekannter Halbleiterproduzent in Wuhan zwei Milliarden Euro Fördergeld veruntreute.

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