Eine Input-Output-Datenbasis der Welt: Konstruktion und Anwendungen

Eine Input-Output-Datenbasis der Welt: Konstruktion und Anwendungen

Politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft stehen in zunehmendem Maße drängenden Abwägungsentscheidungen zwischen sozioökonomischen und Umweltentwicklungen gegenüber. Produktionssteigerungen resultieren im Wachstum des Verbrauchs nichterneuerbarer Ressourcen, wie z.B. fossile Brennstoffe, Materialien, Land und Wasser. Zusätzlich erzeugen sie ein höheres Niveau von Abfällen und Schadstoffemissionen. Gleichzeitig schaffen eine zunehmende globale Integration durch internationalen Handel und technologische Entwicklungen eine Spannung zwischen Wirtschaftswachstum und sozialem Zusammenhalt. Wachstum und intensivierter Handel scheinen mit einer steigenden Ungleichheit zwischen Ländern sowie zwischen verschiedenen Klassen innerhalb der Gesellschaft einherzugehen. Diese Entwicklungen haben einen globalen Charakter und jede Analyse über ihre Gründe und Auswirkungen muss die dynamische Wechselbeziehung von Ländern und Industrien anerkennen.Dieses Projekt zielte darauf ab, Datenbasen, volkswirtschaftliche Bilanzierungsrahmen und Modelle zu entwickeln, um das Verständnis für die genannten Phänomene zu erhöhen. Harmonisierte Aufkommens- und Verwendungstabellen bilden neben Daten über internationalen Handel von Gütern und Dienstleistungen den Kern der Datenbasis. Diese beiden Datensätze wurden zu interregionalen Input-Output-Tabellen zusammengefügt. Zusammen mit umfangreichen Satellitenkonten mit Umwelt- und sozioökonomischen Indikatoren bieten diese Daten auf industrieller Ebene den notwendigen Input für mehrere Modelltypen, die für die Evaluierung von Politiken zur Herstellung einer Balance zwischen Wachstum, Umweltverträglichkeit und Ungleichheit in der gesamten Welt verwendet werden können.Im Rahmen des Projekts beteidigte sich das ZEW an der Konstruktion des Prototyps eines interindustriellen, internationalen rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodells (CGE-Modells), das globalen Handel und Energieverbrauch abbildet. Dieses Modell arbeitet darauf hin, vollständig die Datenbasen zu verwenden, die in dem Projekt entwickelt sind. Da viele CGE-Modelle typischerweise von verschiedenen Datenbasen Gebrauch machen, ist es ein Schlüsselmerkmal dieses Modells, dass es auf einer einzigen harmonisierten Datenquelle basiert. Die Einbeziehung induzierten technologischen Wandels sowie die Verwendung von Zeitreihen von Input-Output-Tabellen ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Modells. Daneben wurden ökonometrische Methoden verwendet, um die Wechselwirkungen zwischen ökonomischen Aktivitäten und der Umwelt sowie die Umweltimplikationen von strukturellem Wandel, der durch Globalisierung und Handelsliberalisierung entsteht, zu untersuchen.

Projektteam

Andreas Löschel

Andreas Löschel

Projektleitung
Research Associate

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Michael Schymura

Michael Schymura

Senior Researcher

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Peter Heindl

Peter Heindl

Senior Researcher

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Auftraggeber/Zuwendungsgeber
Europäische Kommission, DG Forschung, Brüssel, BE

Kontakt

Research Associate
Prof. Dr. Andreas Löschel
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