Evaluierung des österreichischen ITF-Programms FlexCIM
Evaluierung des österreichischen ITF-Programms FlexCIM
Das Schwerpunktprogramm FlexCIM wurde 1991 von der österreichischen Bundesregierung mit dem Ziel eingerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Produktionsunternehmen (KMU) über die Förderung des Einsatzes flexibler computerunterstützter Produktionsmethoden (CIM:computer integrated manufacturing) zu erhöhen. Durch die Förderung von Technologieentwicklung und -implementierung, Schulungen und Beratungen sollten Barrieren, die KMU von der Technologieadoption abhalten, abgebaut werden. Dadurch sollte die Diffusion von flexiblen computerintegrierten Fertigungsverfahren im verarbeitenden Gewerbe Österreichs beschleunigt werden. Nach dem Programmende 1998 sollte mit einer Ex-post-Evaluierung die Effektivität des Programms untersucht werden. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob die Programmteilnahme zu einer Erhöhung der Intensität des CIM-Einsatzes bzw. zu einem rascheren Einsatz von CIM-Technologien beigetragen hat. Auf der Grundlage einer Befragung der Programmteilnehmer und einer Kontrollgruppe wurde der Effekt der Programmteilnahme auf die Zielvariablen des Programms identifiziert. Hierfür wurde einerseits ein nicht-parametrisches Matching-Verfahren und andererseits evaluationsökonometrischen Selektionskorrekturmodelle angewandt. Die Ergebnisse zeigten, dass das Programm insgesamt effektiv war und dass geförderte Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant steigern konnten. Bei der Förderung von größeren Unternehmen sowie bei der Förderung von Unternehmen, die bereits früh in CIM-Technologien eingestiegen waren, wurden allerdings Mitnahmeeffekte festgestellt. Die Programmförderung wirkte auf das CIM-Adoptionsverhalten zum einen über die Erhöhung der Investitionsrendite (finanzieller Beitrag), und zum anderen über die Forcierung von organisatorischen Anpassungsmaßnahmen in den KMU. Die Förderung von Schulungsmaßnahmen, ebenfalls ein wichtiger Programmteil, erwies sich jedoch als ineffizient, da hier keine signifikante Verhaltensänderung der geförderten gegenüber den nicht-geförderten Unternehmen erreicht werden konnte. Der Einsatz von zwei unterschiedlichen quantitativen Evaluationsmethoden trug wesentlich zur Abstützung und Differenzierung der Evaluationsaussagen bei. Beide Methoden erbrachten in den wesentlichen Punkten die gleichen Ergebnisse.