IKT-Nutzung, Reorganisation und Innovationsfähigkeiten von Unternehmen
IKT-Nutzung, Reorganisation und Innovationsfähigkeiten von Unternehmen
Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) hat in den vergangenen Jahren maßgebliche Änderungen in Unternehmen und in der Arbeitswelt bewirkt. So zeigen Ergebnisse einer ZEW-Umfrage zur Diffusion und Nutzung von IKT, dass Ende 2002 rund die Hälfte der Beschäftigten in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sowie ausgewählten Dienstleistungsbereichen die Arbeit überwiegend am Computer verrichtete.
Die zunehmende Computerisierung der Arbeitswelt hat auch nachhaltige Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation in Unternehmen, da der Einsatz von IKT durch fallende Kommunikationskosten neue Organisationsformen und Innovationen in vielen Fällen erst ermöglicht oder profitabel macht.
Zum einen finden innovative Organisationsstrukturen, wie die Abflachung von Hierarchien, Gruppenarbeit oder Maßnahmen zur Erhöhung der Autonomie der Beschäftigten eine immer stärkere Verbreitung (funktionale Flexibilität). Ziel dieser Maßnahmen ist es unter anderem, die Partizipation der Mitarbeiter an Unternehmensentscheidungen sowie die Innovationsfähigkeit zu fördern. Zum anderen ermöglicht der Einsatz von IKT eine engere Verzahnung der Prozessabläufe und Produktentwicklung mit Zulieferern und Kunden. Eine Folge ist die zunehmende Verlagerung von Teilen der Produktion in andere Unternehmen oftmals auch ins Ausland (numerische Flexibilität).
Ziel dieses Projekts war es, diese Zusammenhänge zwischen IKT-Einsatz, Flexibilisierung durch betriebliche Reorganisation sowie deren Auswirkungen auf die Fähigkeit von Unternehmen zur Innovation von Produkten und Dienstleistungen auf der Grundlage von Unternehmensdaten für Deutschland zu untersuchen.
Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass IKT-Nutzung mit einer Zunahme sowohl von funktionaler Flexibilität als auch von numerischer Flexibilität einhergeht. Funktionale Flexibilität ist signifikant positiv mit Produktinnovationen verbunden. Dagegen erlaubt numerische Flexibilität den Unternehmen, Innovationen kurzfristig hinzuzukaufen, wirkt sich aber langfristig negativ auf die Innovationskapazität aus.