Umweltökonomische Event-Studien: Eine Anwendung moderner finanzökonomischer Ansätze
Umweltökonomische Event-Studien: Eine Anwendung moderner finanzökonomischer Ansätze
Ziel dieses zwischen Umwelt- und Finanzökonomie angesiedelten Forschungsprojektes war es, den Effekt umweltfreundlichen oder -schädlichen unternehmerischen Handelns sowie umweltpolitischer Maßnahmen auf die Aktienrendite einzelner Unternehmen oder Branchen in Deutschland mit Hilfe von Event-Studien zu untersuchen.
Das Projekt bestand aus drei zeitlich aufeinander folgenden Teilen:
Im ersten Teil wurde die erforderliche Datenbasis für die nachfolgenden Untersuchungen gelegt. Die Datenerfassung und -aufbereitung bezog sich zum einen auf den Kapitalmarktbereich. Im Mittelpunkt stand dabei die Erweiterung einer Datenbank für Finanzmarktdaten für die Jahre von 1996 bis 2002. Darüber hinaus wurde für die Jahre von 1967 bis 2002 ein für den deutschen Kapitalmarkt repräsentativer Unternehmensanleiheindex entwickelt. Die Datenerfassung und -aufbereitung bezog sich im Hinblick auf die umweltökonomischen Event-Studien zum anderen auf die Identifikation wichtiger umweltrelevanter Ereignisse. Die erstellte Datenbank enthält insbesondere die Finanzmarktdaten der relevanten Unternehmen.
Im zweiten Teil des Forschungsprojektes wurden mit den neu erfassten und aufbereiteten Kapitalmarktdaten verschiedene Multifaktormodelle, das CAPM (Capital Asset Pricing Model) sowie verschiedene Versionen des konditionalen CAPM geschätzt. Im Fokus der Untersuchungen standen dabei die Güte der verschiedenen Modelle zur Erklärung von Renditen am deutschen Aktienmarkt und die zeitliche Stabilität der Parameter.
Im dritten Teil wurde schließlich die Reaktion der Aktienrendite einzelner Unternehmen oder Branchen auf zwei umweltrelevante Ereignisse untersucht. Grundlage hierfür sind insbesondere die im zweiten Teil des Projektes analysierten Multifaktormodelle. Im Mittelpunkt standen dabei der Vergleich der Resultate bei Verwendung verschiedener Kapitalmarktmodelle sowie die Schätzung kurz- und langfristiger Effekte.