Hoher Digitalisierungsgrad im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe insgesamt

Informationswirtschaft

ZEW-Branchenreport zur deutschen Informationswirtschaft

In der Informationsbranche sind sowohl die Geschäftsprozesse als auch die Angebotspalette schon in einem hohen Maße digitalisiert.

Der Digitalisierungsgrad der Unternehmen in der deutschen Informationswirtschaft liegt deutlich höher als der in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Sowohl ihre Angebotspalette als auch ihre Geschäftsprozesse sowie ihre Innovationstätigkeiten bewerten viele Unternehmen des Wirtschaftszweigs als bereits hoch digitalisiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung im aktuellen Branchenreport Informationswirtschaft, für den das ZEW Mannheim rund 1.500 Unternehmen der Informationswirtschaft und des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland befragt hat.

Ein genauerer Blick auf die Befragungsergebnisse zu Angebotspalette, Geschäftsprozessen und Innovationstätigkeiten macht deutlich, wie groß die Unterschiede sind: So schätzen 43 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft den Digitalisierungsgrad der eigenen Angebotspalette als hoch ein, während dieser Anteil im Verarbeitenden Gewerbe (ohne die IKT-Hardwarebranche) bei lediglich knapp 26 Prozent liegt. Bei den Geschäftsprozessen ist die Differenz mit 48,6 Prozent zu 34,7 Prozent zwar etwas geringer, dafür bei den Innovationstätigkeiten mit 40,0 Prozent zu 18,1 Prozent wieder beachtlich groß.

Allgemeine Dokumente

ZEW-Branchenreport Informations- wirtschaft November 2019

Innovative Unternehmen liegen bei der Digitalisierung vorne

Der Wirtschaftszweig Informationswirtschaft setzt sich aus den Teilbranchen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zusammen. Auch zwischen den einzelnen Teilbranchen der Informationswirtschaft bestehen deutliche Unterschiede bezüglich des Stands der Digitalisierung. Kaum verwunderlich sticht die IKT-Branche mit einem hohen Digitalisierungsgrad deutlich hervor. Fast zwei Drittel der IKT-Unternehmen verfügen über einen hohen Digitalisierungsgrad bei Angebotspalette und Innovationstätigkeit. Bei den wissensintensiven Dienstleistern steht insbesondere die Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Fokus. Fast die Hälfte der wissensintensiven Dienstleister (u.a. Rechts-, Steuer- und Unternehmensberater, Architektur- und Ingenieurbüros, Werbung- und Marktforschungsunternehmen) bewerten den Digitalisierungsgrad ihrer Geschäftsprozesse als hoch. Bei den Mediendienstleistern steht hingegen die eigene Angebotspalette im Zentrum der Digitalisierungsmaßnahmen, etwa 44 Prozent der Unternehmen schätzen den Digitalisierungsgrad in diesem Bereich als hoch ein.

„Insgesamt zeigt sich, dass vor allem innovative Unternehmen in der Informationswirtschaft bei der Digitalisierung der verschiedenen Geschäftsbereiche besonders gut abschneiden“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ sowie Projektleiter der Konjunkturumfrage Informationswirtschaft des ZEW. Etwa jedes zweite dieser innovativen Unternehmen verfügt über einen hohen Digitalisierungsgrad der Angebotspalette, der Geschäftsprozesse oder der Innovationstätigkeiten. Im Vergleich dazu hinken die nicht-innovativen Unternehmen deutlich hinterher.

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