Konjunkturerwartungen für China steigen, bleiben aber stark negativ
China Economic PanelIn der aktuellen Umfrage von Dezember (28.11. – 13.12.2018) erholen sich die Konjunkturerwartungen für China zwar wieder, bleiben mit minus 20,5 Punkten aber weiterhin deutlich im negativen Bereich. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten/-innen für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, deutet damit trotz des aktuellen Anstiegs um 9,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat (November 2018: minus 30,0 Punkte) weiter auf einen wirtschaftlichen Abschwung hin. Der langfristige Durchschnitt von 3,0 Punkten wird seit März 2018 ununterbrochen und seit einigen Monaten auch sehr deutlich unterschritten.
Die Punktprognosen für 2018 und 2019 befinden sich in der aktuellen Umfrage auf dem gleichen Stand wie im Vormonat. Für 2018 rechnen die Experten/-innen weiterhin nur mit einem relativ niedrigen Wachstum von 6,4 Prozent und für das kommende Jahr 2019 mit 6,2 Prozent.
Die Einschätzung der Konjunkturlage hat sich seit Januar 2018 klar verschlechtert. Damals lag der entsprechende Indikator bei 24,0 Punkten, heute liegt er nur noch bei 0,0 Punkten. „Dies weist einerseits auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum in diesem Jahr hin, als bislang geschätzt wurde. Andererseits könnte auch das vierte Quartal 2018 abermals eher schwach ausfallen“, sagt Dr. Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und Projektleiter der CEP-Erhebung.
Die konjunkturelle Entwicklung in den wichtigsten Wirtschaftsregionen Chinas wird unterschiedlich bewertet. Am ungünstigsten ist die Bewertung für Shenzhen (minus 15,6 Punkte) und für Chongqing (minus 6,3 Punkte). Nur wenig besser ist der Ausblick für die nächsten zwölf Monate für die anderen Regionen, bei denen die Einschätzung zwischen minus und plus drei Punkten liegt. „Dieser relativ verhaltene Ausblick spiegelt sich in einem sehr starken Rückgang der Einschätzungen für die Immobilienpreise in allen Regionen wider“, sagt Michael Schröder.