ZEW-Gründungsdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz König verstorben

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Wir trauern um Professor Dr. Dr. h.c. Heinz König. Kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahrs ist er am Mittwoch, den 20. November 2002, in Mannheim verstorben.

Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, verliert mit Heinz König nicht nur seinen wissenschaftlichen Gründervater, sondern zudem einen herausragenden Wissenschaftler, der dem Institut auch nach seinem Ausscheiden als wissenschaftlicher Leiter bis zuletzt als Forschungsprofessor und Berater in wissenschaftlichen und strategischen Fragen eng verbunden war. Die Wirtschaftswissenschaften in Deutschland verlieren mit ihm einen ihrer führenden Ökonomen. Er hat die ökonometrische Forschung in Deutschland ganz entscheidend vorangebracht und Generationen von Wissenschaftlern geprägt. Er brachte seinen Sachverstand in zahlreiche wissenschaftliche und wirtschaftspolitische Gremien und Kommissionen auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Das ZEW verdankt Heinz König außerordentlich viel. Er leitete das Forschungsinstitut von seiner Gründung im Jahre 1991 bis zum April 1997. Dabei brachte er ein weit über das normale Maß hinausgehendes Engagement ein, indem er neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit als Professor an der Universität Mannheim zusätzlich das ZEW als ein neues Institut für empirische Wirtschaftsforschung aufbaute. Neben Forschung und Lehre waren ihm der Wissenstransfer von Forschungsergebnissen und die Politikberatung auf wissenschaftlich fundierter Basis ein besonderes Anliegen.

In der Aufbauphase verhalf Heinz König dem ZEW durch sein hohes wissenschaftliches Renommee, seine Erfahrung als Wissenschaftsmanager und seinen Blick für engagierte und wissenschaftlich hoch talentierte Mitarbeiter zur heutigen Stellung in der deutschen Forschungslandschaft. Eindrucksvoll bestätigt wurden seine Leistungen durch den Wissenschaftsrat, der bei seiner Evaluation des Instituts im Jahre 1998 feststellte, dass das ZEW sich zu einem Kompetenzzentrum für die anwendungsbezogene empirische Wirtschaftsforschung in Deutschland entwickelt habe. Das ist vor allem sein Verdienst.

Sein wissenschaftlicher Werdegang führte Heinz König nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz, der Promotion dort im Jahre 1953 sowie der Habilitation im Jahre 1958 an der Universität Münster als Rockefeller-Stipendiat für ein Jahr in die USA, an das MIT, die Harvard-University und die Stanford-University. Anschließend lehrte er drei Jahre Wirtschaftswissenschaft und Statistik an der Universität Münster. Von 1962 bis zu seiner Emeritierung im Februar 1996 war er ordentlicher Professor an der Universität Mannheim. Zwischen 1968 und 1973 war er Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und von 1969 bis 1996 Direktor des Instituts für Volkswirtschaftslehre und Statistik. Die Position des Rektors der Universität Mannheim hatte er von 1979 bis 1982 inne. An verschiedenen ausländischen Universitäten war Heinz König als Gastprofessor tätig. Die Universität Tübingen verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Ehrenvollen Rufen der Universitäten Münster, Zürich, Bonn, München und Wien ist Heinz König nicht gefolgt, sondern hat Mannheim die Treue gehalten.

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Gunter Grittmann
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