Cost Pass-Through in Strategic Oligopoly: Sectoral Evidence for the EU ETS
ZEW Discussion Paper Nr. 10-056 // 2010Die vorliegende Arbeit untersucht das Kostenüberwälzungsverhalten deutscher Unternehmen (d.h. die Anpassung der Outputpreise an die Inputpreisveränderungen), welche am EU-Emissionshandel (EU EHS) teilnehmen. Die Analyse ist so umfassend wie die vorhandenen Daten für Deutschland es erlauben und betrachtet die Industriezweige Papier und Zellstoff, Chemie, Gummi und Kunststoff sowie die nicht-metallischen Mineralstoffe. Obwohl strategische Interaktionen von inländischen energieintensiven Sektoren mit ausländischen Wettbewerbern relevant sind, werden diese typischerweise von der empirischen Literatur zur Kostenweitergabe nicht berücksichtigt. Der stilisierte theoretische und empirische Rahmen des Papiers wendet daher eine Variante des Mark-up-Modells zur Preisbestimmung in strategischen Oligopolen an, wobei die strategischen Interaktionen zwischen inländischen und ausländischen Firmen das Kostenüberwälzungsverhalten deutscher Produzenten einschränkt. Der empirische Teil zeigt auf, dass die Mehrheit der deutschen Produzenten mit den ausländischen Wettbewerbern interagiert und somit eine unvollständige Kostenüberwälzung aufweist. Unsere Ergebnisse zeigen, dass hohe Marktmacht bei heimischen Produzenten auf relativ homogenen Produktmärkten zu geringeren Kostenüberwälzungsraten und einer stärkeren Ausrichtung auf die ausländischen Preise führt. Hingegen gilt: Je höher die Marktmacht bei heimischen Produzenten auf relativ heterogenen Produktmärkten ist, umso höher sind die Kostenüberwälzungsraten und umso weniger relevant sind die strategischen Interaktionen mit der ausländischen Konkurrenz.
Alexeeva-Talebi, Victoria (2010), Cost Pass-Through in Strategic Oligopoly: Sectoral Evidence for the EU ETS, ZEW Discussion Paper Nr. 10-056, Mannheim.