Datenbewirtschaftung in deutschen Unternehmen
ZEW-Kurzexpertise Nr. 22-09 // 2022Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung steigt die Menge an Daten, die u. a. durch Maschinen, Sensoren oder Webseiten entstehen und systematisch gespeichert werden können, rasant an. Damit steigt auch das unternehmerische Potenzial, Daten gewinnbringend für die Entwicklung neuer oder die Verbesserung bestehender Produkte und Dienste einzusetzen, Kosten einzusparen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die vorliegende Studie präsentiert die Ergebnisse einer repräsentativen Unternehmensbefragung zur Nutzung von Daten durch Unternehmen in Deutschland. Mit einem Fokus auf Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft, die sich aus der IKT-Branche, Mediendienstleistern und wissensintensiven Dienstleistern zusammensetzt, wird untersucht, welche Daten in digitaler Form gespeichert werden und welche Ziele mit dem Einsatz von Daten aktuell und in den kommenden zwei Jahren verfolgt werden. Drüber hinaus wurden Unternehmen nach der Bedeutung der Datennutzung für ihren langfristigen Erfolg befragt. Mit Unternehmensanteilen von 63 % in der Informationswirtschaft und 47 % im Verarbeitenden Gewerbe stellt die Steuerung oder Verbesserung von Prozessen den am weitesten verbreiteten Einsatzzweck für die aktuelle Nutzung von Daten dar. In der Informationswirtschaft steigt der Unternehmensanteil, der in den kommenden zwei Jahren Daten für diesen Zweck einzusetzen plant um 15 Prozentpunkte und im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 25 Prozentpunkte an. Auch für alle anderen abgefragten Einsatzzwecke fällt der Unternehmensanteil, der eine Datennutzung plant, deutlich höher aus als der Anteil der aktuellen Datennutzer – im Durchschnitt um fast 20 Prozentpunkte.
Erdsiek, Daniel und Vincent Rost (2022), Datenbewirtschaftung in deutschen Unternehmen, Umfrageergebnisse zu Status-quo und mittelfristigem Ausblick, ZEW-Kurzexpertise Nr. 22-09, Mannheim