Ein-Personen-Gründungen in der Wissenswirtschaft: Wer bleibt alleine? - Ein Vergleich zwischen Österreich und Deutschland
Referierte Fachzeitschrift // 2007Die Wissenswirtschaft ist ein wesentlicher Wachstumsmotor für Wertschöpfung und Beschäftigung. Unternehmensgründungen spielen eine überdurchschnittlich große Rolle für eine dynamische Sektorentwicklung. Dieser Beitrag untersucht die Bedeutung von Ein-Personen-Gründungen in dieser Branchengruppe. Im Zentrum steht die Frage, in welchem Ausmaß Ein-Personen-Gründungen in den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit zusätzliche Arbeitsplätze schaffen (und damit der Gruppe der Ein-Personen-Unternehmen entwachsen) und welche Faktoren die Entscheidung bestimmen, alleine zu bleiben. Datengrundlage sind Befragungen einer großen Zahl von Unternehmensgründungen der Jahre 1995 bis 2005 in der Wissenswirtschaft Österreichs und Deutschlands. Der Anteil der Ein-Personen-Gründungen ist in Österreich mit 38 v.H. geringfügig höher als in Deutschland (34 v.H.). Nach sieben Jahren im Markt ist in beiden Ländern jede zweite Ein-Personen-Gründung weiterhin ein Ein-Personen-Unternehmen. Ein-Personen-Gründungen bleiben häufiger alleine, wenn sie EDV- oder Mediendienstleistungen anbieten, sich nicht mit F&E befassen, keine öffentliche Förderung erhalten haben und als Gewerbebetrieb oder Einzelunternehmen gegründet wurden. Ein positiver Einfluss, ein Ein-Personen-Unternehmen zu bleiben, geht außerdem von individuellen Merkmalen der GründerInnen aus: Frauen, ältere Personen und Nicht-AkademikerInnen bleiben eher alleine.
Metzger, Georg und Christian Rammer (2007), Ein-Personen-Gründungen in der Wissenswirtschaft: Wer bleibt alleine? - Ein Vergleich zwischen Österreich und Deutschland, Wirtschaftspolitische Blätter 3/2007 , 425-444