Geographical and Institutional Distances in Venture Capital Deals: How Syndication and Experience Drive Internationalization Patterns
ZEW Discussion Paper Nr. 11-022 // 2011Bei einem Drittel aller weltweit stattfindenden Venture-Capital-Investitionen handelte es sich um grenzüberschreitende Transaktionen. Ein beträchtlicher Anteil dieser Transaktionen wurde sogar über lange geographische und institutionelle Entfernungen ausgeführt. Diese Studie geht der Frage nach, welche VC-Investoren über lange geographische und institutionelle Entfernungen investieren. Dabei haben VC-Investoren zwei primäre Wege grenzüberschreitend zu investieren: Sie investieren entweder alleine in ein Portfoliounternehmen (Standalone-Investition) oder sie werden von einem lokalen VCInvestor eingeladen, an einer Transaktion teilzunehmen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die geographische und institutionelle Entfernung des ausländischen Investors zum Portfoliounternehmen die Wahrscheinlichkeit seiner Teilnahme reduziert. Der negative Effekt ist für Standalone- Investitionen wesentlich stärker ausgeprägt, als für Investitionen zu denen der ausländische Investor von einem lokalen Investor eingeladen wird. Darüber hinaus erfordert eine solche, über Ländergrenzen hinweg stattfindende, Syndizierung weniger allgemeine und länderspezifische Erfahrung des ausländischen Investors als Standalone-Investitionen. Wiederholte Kooperation zwischen den Investoren scheint potentielle Konflikte zwischen den Syndikatspartnern nicht nur über kurze, sondern auch über lange Distanzen zu reduzieren. Internationalisierung beschränkt sich nicht nur auf eine Handvoll großer, erfahrener und weltweit agierender VC-Investoren. Auch kleinere, weniger erfahrene VC-Investoren können von den mit einer Internationalisierung verbundenen Vorteilen profitieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass erfahrene lokale VC-Investoren primär erfahrene ausländische Partner ansprechen. Jedoch syndizieren weniger erfahrene lokale VC-Investoren auch mit weniger erfahrenen ausländischen VC-Investoren. Eine grenzübergreifende Syndizierung unter kleinen VC-Investoren kann ein erfolgversprechender Weg sein, geographische und institutionelle Distanzen zu überbrücken. Dieses Ergebnis unserer Studie ist für unerfahrene VC-Investoren, die ihre Aktivitäten ins Ausland ausweiten möchten, von besonderem Interesse. Für diese Investoren liegt es nahe, ihre internationale Expansion mit Hilfe einer Syndizierung mit ausländischen VC-Investoren mit ähnlicher Erfahrung durchzuführen. Im Laufe der Zeit – mit wachsender Erfahrung und einer Ausweitung eigener Netzwerke - kann der zunächst unerfahrene VC-Investor einen eigenständigen Zugang zu Transaktionen im Ausland erreichen und ebenfalls in die Lage kommen, mit erfahrenen Partnern vor Ort zu kooperieren.
Tykvova, Tereza und Andrea Schertler (2011), Geographical and Institutional Distances in Venture Capital Deals: How Syndication and Experience Drive Internationalization Patterns, ZEW Discussion Paper Nr. 11-022, Mannheim.