Höheres Renteneintrittsalter reduziert privates Sparen – aber erhöht Gesamteinkommen – von Frauen
ZEW policy brief Nr. 23-08 // 2023Um die Finanzierung des Rentensystems bei zunehmender Erhöhung des Alters in der Gesellschaft zu stabilisieren und den Fachkräftemangel zu verringern, werden immer wieder Erhöhungen des Renteneintrittsalters diskutiert. Gleichzeitig hat die Politik staatliche Anreize zur privaten Altersvorsorge – etwa mit der Riester-Rente – eingeführt, um die verfügbaren Einkommen im Rentenalter zu verbessern. Bislang ist jedoch noch wenig darüber bekannt, wie Haushalte beim Sparen für das Alter auf Veränderungen des Renteneintrittsalters reagieren. In einer neuen Studie des ZEW Mannheim in Kooperation mit der Universität Mannheim und dem DIW Berlin wird untersucht, welchen Effekt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für Frauen für die Sparquote der jeweils betroffenen Haushalte hat. So führt eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für Frauen dazu, dass diese planen, länger zu arbeiten. Das sorgt bei Haushalten mit verheirateten Frauen für ein höheres erwartetes Lebenseinkommen und höheren Beiträgen in die Rentenkasse, was mehr verfügbares Einkommen im Ruhestand zur Folge hat. Solche Haushalte erhöhen während der Erwerbsphase ihren Konsum und verringern die monatliche Sparquote um geschätzte 1,5 Prozentpunkte. Die Studie verdeutlicht ferner, dass die betroffenen Haushalte aufgrund der höheren Gesamtverdienste trotz der vorübergehenden Verringerung der Sparquote in der Summe nach der Verrentung über ein höheres Einkommen verfügen.
Fischer-Weckemann, Björn und Han Ye (2023), Höheres Renteneintrittsalter reduziert privates Sparen – aber erhöht Gesamteinkommen – von Frauen, ZEW policy brief Nr. 23-08, Mannheim