Innovation im Dienstleistungssektor
ZEW-Wirtschaftsanalysen Sammelbandbeitrag Bd. 63 // 2003Innovationsprozesse im Dienstleistungssektor weisen gegenüber dem verarbei-tenden Gewerbe wesentliche Unterschiede auf. Neue Dienstleistungen dienen weniger der Ablösung vorhandener Dienstleistungen als der Erweiterung des Angebotsspektrums und der Anpassung an spezifische Kundenwünsche. Sie sind im Dienstleistungssektor schwerer zu identifizieren als im verarbeitenden Ge-werbe. Zwar sind viele innovative Dienstleistungsanbieter auf technologische Vorleistungen der Industrie angewiesen, doch tragen einzelne Dienstleistungsbe-reiche, insbesondere wissensintensive Unternehmen, maßgeblich zur gesamtwirt-schaftlichen Innovationsdynamik bei. Informations- und Kommunikations(IuK)-Technologien sind die mit Abstand wichtigsten Technologien im Dienstleis-tungssektor. Analysen mit den Mannheimer Innovationspanels zeigen, dass der Einsatz von IuK-Technologien vor allem die Qualität der Dienstleistungen er-höht. Darüber hinaus fördern IuK-Technologien die weitere Internationalisierung des Dienstleistungssektors, indem sie die Auslagerung von Geschäftstätigkeiten ins Ausland verbilligen. Zudem werden viele Dienstleistungen durch IuK-Technologien überhaupt erst handelbar.
Hempell, Thomas (2003), Innovation im Dienstleistungssektor, in: Innovationsforschung heute, Bd. 63, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 149-183