Investitionsentscheidungen und Steueraufkommen bei zinsbereinigter Besteuerung
Fachzeitschrift // 2003In den vergangenen Jahren haben einige europäische Staaten auf Elemente einer zinsbereinigten Unternehmensbesteuerung zurückgegriffen. Dieser Beitrag zeigt die Folgen dieses Besteuerungskonzepts auf Investitionsrenditen und daraus abgeleitete effektive Grenz- und Durchschnittssteuersätze auf. Die angestrebte Investitionsneutralität geht verloren, wenn der Schutzzinssatz vom Marktzinssatz abweicht. Mit steigender Vor-steuerrendite nimmt außerdem die relative Bedeutung des Schutzzinsabzuges gegenüber der des tariflichen Steuersatzes ab. Dies kann zu Nachteilen im Standortwettbewerb um Investitionen besonders rentabler, multinational agierender Unternehmen führen. Auch ein Blick auf theoretische Aufkommenswirkungen deutet darauf hin, dass zinsbereinigt besteuernde Staaten das Tarifniveau konkurrierender Standorte nicht wesentlich über-schreiten sollten.
Lammersen, Lothar (2003), Investitionsentscheidungen und Steueraufkommen bei zinsbereinigter Besteuerung, Recht der Internationalen Wirtschaft 49 , 938-945