Linkages between International Securitized Real Estate Markets: Further Evidence from Time-Varying and Stochastic Cointegration
ZEW Discussion Paper Nr. 10-051 // 2010Dieser Aufsatz analysiert die langfristigen Zusammenhänge zwischen 14 internationalen Immobilienaktienmärkten und zwischen drei ökonomischen und geographischen Regionen. Dabei werden sowohl bivariate als auch multivariate Kointegrationsverfahren eingesetzt. Während sich zahlreiche, bisherige Untersuchungen wie z. B. von Gallo und Zhang (2009) und Yunus (2009) mit dieser Thematik befassen, ist der wissenschaftliche Beitrag dieser Studie vor allem im Vergleich verschiedener Kointegrationsverfahren zu sehen. Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich bei der Untersuchung um die erste Analyse für internationale Immobilienaktienmärkte, die explizit Strukturbrüche in der Kointegrationsbeziehung und zeitlich variierende Kointegrationsbeziehungen berücksichtigt sowie stochastische Kointegrationsprozesse betrachtet. Außerdem handelt es sich um einen vergleichsweise langen Untersuchungszeitraum von 1990 bis 2009, der nicht nur nicht nur von einem stark wachsenden und steigenden Immobilien(-aktien-)marktumfeld geprägt war, sondern auch die Auswirkungen in Folge der seit dem Jahr 2007 anhaltenden Finanzmarktkrise umfasst. Im Einklang mit bisherigen Untersuchungen deuten die empirischen Ergebnisse auf zahlreiche Kointegrationsbeziehungen zwischen den nationalen Immobilienaktienmärkten hin. Allerdings zeigt sich auch, dass sich die Kointegrationsbeziehungen über die Zeit als instabil erweisen, die Ergebnisse - basierend auf den von Engle und Granger (1987) und Johansen (1988) vorgeschlagenen Verfahren - unzureichend sind und die Kointegrationsbeziehungen zunehmen, wenn Strukturbrücke berücksichtigt werden. Des Weiteren zeigt sich, dass zwischen den nationalen Märkten eines Kontinents mehr Kointegrationsbeziehungen bestehen als zwischen nationalen Märkten verschiedener ökonomischer und geographischer Regionen. Aus Investorensicht deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die langfristigen Diversifikationspotentiale für Investoren eher in interkontinentalen als in intrakontinentalen Immobilienaktienanlagen zu realisieren sind. Dies trifft vor allem auf den europäischen Markt zu. Des Weiteren wird durch die Analyse deutlich, dass durch Kointegrationsverfahren, die Strukturbrüche unberücksichtigt lassen, langfristige Zusammenhänge und Gleichläufe zwischen den einzelnen nationalen Immobilienaktienmärkten nur unzureichend identifiziert werden und Fehlspezifikationen vorliegen können.
Schindler, Felix und Svitlana Voronkova (2010), Linkages between International Securitized Real Estate Markets: Further Evidence from Time-Varying and Stochastic Cointegration, ZEW Discussion Paper Nr. 10-051, Mannheim.