Pension Funds' Performance in Strongly Regulated Industries in Central Europe: Evidence from Poland and Hungary
ZEW Discussion Paper Nr. 10-076 // 2010Gemäß des Vorschlags der Weltbank Ende der 1990er-Jahre erweiterten mehrere zentraleuropäische Länder ihre bisherigen nach dem Umlageverfahren konzipierten staatlichen Rentensysteme um ein kapitalmarktbasiertes Element in Form von privaten Pensionsfonds. Aufgrund dieser Reformen entstand mit der Einführung von beitragsorientierten Pensionskassen eine neue Form von Finanzinstituten. Um zukünftige Pensionszahlungen sicherzustellen, wurden Regulierungsmaßnahmen für die Investitionspraxis und Performance der Pensionsfonds eingerichtet. Diese regulatorischen Rahmenbedingungen unterscheiden sich von den traditionellen "Prudent-Man"-Richtlinien, die in Märkten der meisten Industriestaaten angewendet werden. Die vorliegende Arbeit umfasst eine Analyse der Performance von Pensionsfonds in Polen und Ungarn, zwei zentraleuropäischen Ländern deren private Pensionsfonds stark reguliert sind. Diese Arbeit erweitert die einschlägige Literatur, die sich bis dato auf die Performance von Pensionsfonds in wenig oder gar nicht regulierten Märkten konzentriert. Es wird gezeigt, dass sich die Performance der Pensionsfonds in den zwei untersuchten Ländern unterscheidet. Wir finden Hinweise, wenn auch keine eindeutigen Beweise, für eine Outperformance der polnischen Pensionsfonds. Die Underperformance ungarischer Pensionsfonds können wir hingegen deutlich nachweisen. Die Ergebnisse sind robust gegen Veränderungen der Stichprobe über die Zeit. Die Studie liefert zudem mögliche Erklärungen für diese Ergebnisse. Die Erkenntnisse der Arbeit dürften für Politiker, die auf eine optimale Performance der heimischen Alterssicherungssysteme abzielen, sowie für Wissenschaftler im Bereich der Pensionsfonds von Interesse sein.
Bohl, Martin, Judith Lischewski und Svitlana Voronkova (2010), Pension Funds' Performance in Strongly Regulated Industries in Central Europe: Evidence from Poland and Hungary, ZEW Discussion Paper Nr. 10-076, Mannheim.