Pollution Exposure and Infant Health: Evidence from Germany
ZEW Discussion Paper Nr. 10-079 // 2010In Deutschland hat sich die Luftqualität seit den 90er Jahren zwar deutlich verbessert. Dennoch stellen hohe Luftschadstoffwerte ein Problem für die Gesundheit dar, insbesondere für die Gesundheit von Kindern. Im Vergleich zu Erwachsenen geht der Stoffwechsel bei Kindern deutlich schneller vonstatten, so dass Kinder relativ betrachtet (pro Kilogramm) mehr Atemluft und mehr Nahrung zu sich nehmen, und somit Schadstoffen in stärkerem Maße ausgesetzt sind. In dieser Studie untersuchen wir den Einfluss von Luftschadstoffen sowohl in Innenals auch in Außenräumen auf die Gesundheit von Kindern in den ersten drei Lebensjahren in Deutschland. Datengrundlagen dafür sind das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) und die Luftschadstoffwerte des Bundesumweltamtes für den Zeitraum 2002-2007. Betrachtet werden die zentralen fünf Luftschadstoffe CO, NO2, SO2, O3, and PM10, welche das Bundesumweltamt zur Messung der Luftqualität halbstündlich erfasst. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Schadstoffe sowohl in Innen- als auch in Außenräumen negativ signifikant mit der Gesundheit der Kinder zusammenhängen. Bei differenzierter Betrachtung zeigt sich, dass die Raumluftbelastung besonders schädlich für die Gesundheit unmittelbar nach der Geburt ist. Luftschadstoffe im Freien hingegen sind besonders schädlich für die kindliche Gesundheit im Alter von 2-3 Jahren. Da insbesondere der Verkehr und das Rauchen für die Produktion von CO verantwortlich sind und dieser Schadstoff wiederum die Gesundheit beeinträchtigt, könnte eine stärkere Kontrolle dieser Schadstoffquellen zur Verbesserung der kindlichen Gesundheit beitragen.
Coneus, Katja und C. Katharina Spieß (2010), Pollution Exposure and Infant Health: Evidence from Germany, ZEW Discussion Paper Nr. 10-079, Mannheim.