To Raise or Not to Raise? Impact Assessment of Russia's Incremental Gas Price Reform
ZEW Discussion Paper Nr. 12-052 // 2012Russland steht derzeit vor einer seiner größten Herausforderungen, nämlich die Deregulierung des Gasmarktes mit einem langfristigen Wirtschaftswachstum zu verknüpfen. Zum Kernbestandteil von Reformen wird ab Mitte der 2000er Jahre die neue Preisregelung für die Erdgasversorgung auf dem heimischen Markt. Momentan wird aber die wachsende Dynamik im Preisliberalisierungsprozess durch die Befürchtung gehemmt, dass ein marktbasiertes Preissetzungsprinzip negative Folgen für die Volkswirtschaft haben kann. Mit Hilfe eines multiregionalen und multisektoralen berechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodells Russlands untersucht dieses Papier die Implikationen der Gaspreisreformen. Spezifische Modelleigenschaften schließen die regionale Disaggregation auf Ebene der föderalen Bezirke mit einer eigenständigen Gasproduktions- und Konsumstruktur mit ein, sowie die Disaggreation der Haushalte in drei Einkommensterzile. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gaspreisreformen in Russland zu geringen makroökonomischen Kosten machbar sind, ohne wachsende Disparitäten zwischen einzelnen föderalen Bezirken auszulösen. Negative Umverteilungseffekte können mit Hilfe unterschiedlicher Mechanismen zur Einnahmenverwertung ("revenue-recycling") gemildert werden. Mit Hinblick auf die ökologischen Aspekte kann die Gaspreisliberalisierung Russland auf einen nachhaltigeren Pfad bringen. Das Potential, durch entsprechendes "revenue-recycling" den stärkeren Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen zu fördern, ist aber begrenzt.
Heyndrickx, Christophe, Victoria Alexeeva-Talebi und Natalia Tourdyeva (2012), To Raise or Not to Raise? Impact Assessment of Russia's Incremental Gas Price Reform, ZEW Discussion Paper Nr. 12-052, Mannheim.