University Spin-Off’s Transfer Speed – Analyzing the Time from Leaving University to Venture
ZEW Discussion Paper Nr. 08-034 // 2008Ausgründungen aus Hochschulen, sogenannte akademische Spin-Offs, haben in den letzten Jahren große Beachtung in der Innovationspolitik gefunden. In ganz Europa wurden Programme entwickelt, die unternehmerische Tätigkeiten von Akademikern fordern sollen. Aufgrund hoher Innovationsaktivitäten von akademischen Spin-Offs verspricht sich die Politik eine Stärkung der regionalen und nationalen Innovationsfähigkeit, was die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen soll und damit nicht zuletzt für wirtschaftliches Wachstum sorgt. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass akademische Spin-Offs direkt aus der Hochschule heraus gegründet werden, findet die Gründung der meisten Spin-Offs erst mehrere Jahre nach dem Verlassen der wissenschaftlichen Einrichtung statt. Eine Umfrage unter rund 20:000 neugegründeten Unternehmen im Jahre 2001, die auch die Datengrundlage dieser Arbeit ist, konnte zeigen, dass 50 Prozent aller deutschen Spin-Offs erst mehr als 4 Jahre nach dem Ausscheiden aus der Wissenschaft gegründet werden. Trotz dieser zeitlichen Verzögerung tragen diese Spin-Offs wesentlich zum Wissenstransfer bei. Diese Tatsache ist zwar nicht überraschend, aber recht neu, da die Möglichkeit einer „späten“ Gründung in der Literatur zwar bekannt ist, jedoch meist ignoriert wird. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Spin-Offs, von denen eine höhere Intensität des Wissenstransfers angenommen wird, schneller gegründet werden und inwiefern eine Ausgründung komplementäre Fähigkeiten des Gründers erfordert. Die Ergebnisse einer Verweildaueranalyse zeigen, dass Spin-Offs mit einer höheren Wissenstransferintensität zeitlich näher an der Wissenschaft gegründet werden. Des Weiteren ist die Zeitspanne zwischen Wissenschaft und Gründung für jene Spin-Offs geringer, die in Teams gegründet werden oder deren Gründer nicht nur einer wissenschaftlichen Fachrichtung angehören. Dies bestärkt die These, dass für eine Ausgründung ein breites Spektrum an Fähigkeiten notwendig ist, die zueinander in komplementären Beziehungen stehen.
Schopen, Kathrin (2008), University Spin-Off’s Transfer Speed – Analyzing the Time from Leaving University to Venture, ZEW Discussion Paper Nr. 08-034, Mannheim, erschienen in: Research Policy.