Unternehmensgründungen im ostdeutschen Transformationsprozess
ZEW-Wirtschaftsanalysen Sammelbandbeitrag Bd. 3 // 1994Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Stadien der politischen und wirtschaftlichen Wiedervereinigung nachzuvollziehen. Dabei werden insbesondere die Interdependenzen zwischen politischer und wirtschaftlicher Entwicklung herausgearbeitet. Wie reagierten die politischen Akteure auf Handlungen der Wirtschaft? Wie verhielten sich die wirtschaftlichen Akteure im Hinblick auf politische Vorgaben? Das Zusammenspiel der wirtschaftlichen und politischen Kräfte, das den Transformationsprozess der ehemaligen DDR hin zu den Neuen Bundesländern bestimmte, wird am Beispiel der Entwicklung der Gründungsaktivitäten in den Neuen Bundesländern exemplarisch untersucht. Dabei wird die Gründungsdynamik in sektoraler, marktstruktureller und regionaler Hinsicht beschrieben. Es zeigt sich, dass die Neuen Bundesländer zwischen 1989 und 1993 bereits einen eindrucksvollen ökonomischen Wandlungsprozess durchlaufen haben, wobei sich dieser Prozess an dem Vorbild der Alten Bundesländer orientiert. Wenngleich die Deutsche Demokratische Republik unter den sozialistischen Ostblockstaaten einen Sonderfall darstellte, lassen sich die Erkenntnisse aus dem Transformationsprozess möglicherweise auf andere Staaten übertragen, die eine ähnliche Metamorphose zu durchlaufen haben.
Fier, Andreas und Michael Woywode (1994), Unternehmensgründungen im ostdeutschen Transformationsprozess, in: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) (Hrsg.), Jahrgang 2, Bd. 3, Nomos Verlag, Baden-Baden, 237-260