Which is the Right Dose of EU Cohesion Policy for Economic Growth?
ZEW Discussion Paper Nr. 08-104 // 2008Ziel der europäischen Kohäsionspolitik besteht darin, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt innerhalb der EU zu stärken, indem die Entwicklungsunterschiede in den verschiedenen Regionen verringert werden sollen. Dabei wird eine Konvergenz der regionalen Pro-Kopf Bruttoinlandsprodukte angestrebt. Hierzu werden Zahlungen aus den sogenannten europäischen Strukturfonds zur Förderung von Projekten geleistet, welche von den Mitgliedstaaten kofinanziert werden müssen. Die Anzahl an empirischen Studien, welche die Wachstums- bzw. Konvergenzeffekte von Strukturfondszahlungen analysieren, hat in der Vergangenheit zugenommen. Allerdings sind die Ergebnisse nicht eindeutig: Während einige Autoren Evidenz für einen signifikant positiven Einfluss der Strukturfonds auf das Wirtschaftswachstum finden, können andere Autoren nur schwache oder keine Evidenz für einen solchen Zusammenhang nachweisen. Diese divergierenden Ergebnisse lassen sich unter anderem mit der schlechten Datenqualität (auf regionaler Ebene) sowie einer Reihe methodischer Probleme erklären. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Studie die Wachstumseffekte der Europäischen Strukturfonds untersucht, wobei ein relativ neuer Ökonometrischer Ansatz verwendet wird (der sogenannte „Generalisierte Propensity Score"), der eines der methodischen Probleme berücksichtigt. Hierbei werden Annahmen bezüglich der funktionalen Form des Zusammenhangs zwischen Strukturfondszahlungen und Wirtschaftswachstum weitgehend vermieden, so dass diesbezüglich robustere Ergebnisse erzielt werden. Wir verwenden einen Datensatz basierend auf 122 NUTS-1 / NUTS-2 Regionen für die Periode 1995 bis 2005, womit der Untersuchungshorizont auf Strukturfondszahlungen aus der Finanziellen Vorausschau 2000 bis 2006 ausgedehnt wird. Die empirischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass zwar ein positiver Kausalzusammenhang zwischen Strukturfondszahlungen und Wirtschaftswachstum besteht, dass dieser jedoch nicht statistisch von Null verschieden ist. Dieses Ergebnis impliziert, dass es bezüglich der Wachstumseffekte irrelevant ist wie hoch die Strukturfondszahlungen sind, die an eine Region fließen.
Hagen, Tobias und Philipp Mohl (2008), Which is the Right Dose of EU Cohesion Policy for Economic Growth?, ZEW Discussion Paper Nr. 08-104, Mannheim.