Workers, Firms, or Institutions: What Determines Job Duration for Male Employees in Germany?
ZEW Discussion Paper Nr. 08-116 // 2008Die Betriebszugehörigkeit ist eine wichtige Größe im Hinblick auf die persönliche Erwerbshistorie, personalpolitische Maßnahmen eines Arbeitgebers und den Arbeitsmarkt insgesamt. Innerhalb und zwischen Sektoren, Unternehmen, verschiedenen Institutionen und bestimmten Beschäftigungsgruppen gibt es große Unterschiede in der durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit. Mit verknüpften Beschäftigten- und Betriebsdaten analysieren wir den Einfluss beider Seiten eines Beschäftigungsverhältnisses auf Beschäftigungsdauern. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt der Analysen. Erstens, wie groß ist der Einfluss von individuellen Charakteristika, Betriebsinformationen und Institutionen auf die Betriebszugehörigkeit und wie stehen diese im Verhältnis zueinander? Gibt es Segmentierungsprozesse, so dass in einem Betrieb eine bestimmte Gruppe von Beschäftigten gegen Jobverluste abgesichert ist, weil eine andere Gruppe mit durchschnittlich kurzen Beschäftigungsdauern Schwankungen in der Gesamtbeschäftigung auffängt? Oder kommen unterschiedliche Beschäftigungsdauern hauptsächlich durch die Heterogenität zwischen Betrieben zustande, so dass sie durch Betriebscharakteristika erklärt werden können? Zweitens wird die Frage beantwortet, ob die Effekte unterschiedlich sind, wenn man zwischen direkten Arbeitgeberwechseln und Übergängen in Arbeitslosigkeit differenziert. Kaplan-Meier Überlebensfunktionen zeigen, dass über fünfzig Prozent der neu begonnenen Beschäftigungsverhältnisse nach zwei Jahren wieder beendet sind. Mit proportionalen Cox Schätzungen finden wir große Unterschiede zwischen Individuen aber auch zwischen Betrieben mit unterschiedlichen Charakteristika. Der Einfluss individueller Charakteristika wird erheblich reduziert, wenn Betriebsinformationen mit berücksichtigt werden. So selektieren sich Arbeiter im Vergleich zu Angestellten in Betriebe mit langen Beschäftigungsdauern. Positive Effekte, die durch Betriebsräte und Weiterbildungsangebote generiert werden, wirken vor allem auf die Mobilität von Arbeitern aber kaum auf die von Angestellten. Weiterhin finden wir, dass sich die Effekte auf direkte Übergänge von einem zum nächsten Arbeitgeber sehr von Übergängen aus Beschäftigung in Arbeitslosigkeit unterscheiden. Ein Universitätsabschluss verringert zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, in Arbeitslosigkeit zu wechseln, erhöht aber die direkten Arbeitgeberwechsel.
Boockmann, Bernhard und Susanne Steffes (2008), Workers, Firms, or Institutions: What Determines Job Duration for Male Employees in Germany?, ZEW Discussion Paper Nr. 08-116, Mannheim.