Auftaktveranstaltung "Wissenschaftsökonomie" am ZEW
WorkshopWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Forschungsrichtungen kamen am Donnerstag, den 31. Mai 2012, sowie am Freitag, den 1. Juni 2012, zur Auftaktveranstaltung "Wissenschaftsökonomie" am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim zusammen.
Die Arbeitstagung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der BMBF-Förderlinie "Wissenschaftsökonomie" gefördert wurde, beschäftigte sich mit den wirtschaftlichen Aspekten von Forschung und Lehre an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Im Mittelpunkt standen dabei zum Beispiel Fragen nach einem effizientem Ressourceneinsatz innerhalb von Hochschulen, nach Strategien, um aus Investitionen in das Humankapital die besten Erträge zu gewinnen oder darum, wie es gelingen kann, die Qualität der Wissenschaft im weltweiten Wettbewerb zu sichern und Universitäten wirtschaftlich zu führen. Die Auftaktveranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Projektträger im DLR (PT-DLR) ausgerichtet. Rund 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zu den Vorträgen und Diskussionsrunden.
Während sich in angelsächsischen Ländern bereits eine eigene Disziplin der Wissenschaftsökonomie etabliert habe, stehe diese in Deutschland noch am Anfang. "Für den Wissenschaftsstandort Deutschland ist es notwendig, Forschungskapazitäten und empirische Grundlagen aufzubauen, um die Effizienz der Wissenschaft insgesamt zu steigern. Die BMBF-Förderlinie "Wissenschaftsökonomie" kann dazu in den nächsten Jahren einen wichtigen Beitrag leisten", sagte Friedhelm Pfeiffer, Bildungsökonom am ZEW und wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung.
Die Forscherinnen und Forscher ebenso wie Experten aus Politik und verschiedenen Forschungseinrichtungen bekamen an beiden Tagen die Möglichkeit, aktuelle Themen der Wissenschaftsökonomie zu diskutieren und erstmals die 21 vom BMBF geförderten Projekte kennenzulernen. Die Projektvostellungen behandelten die Themenschwerpunkte "Governancestrukturen und Ressourcenallokation innerhalb von Hochschulen", "Bildungsrenditen und Bildungsbilanzen", "Karrieresystem Hochschule" sowie "Arbeitsmärkte für Hochschulabsolventinnen und -absolventen". Die Veranstaltung sollte helfen, die Vernetzung der einzelnen Projekte der BMBF-Förderlinie zu ermöglichen.
Prof. Dr. Dieter Timmermann, Universität Bielefeld und Präsident des Deutschen Studentenwerkes, führte bei seiner Eröffnungsansprache die Teilnehmer der Tagung in die BMBF-Förderline Wissenschaftsökonomie ein. "Es ist wichtig, die Wissenschaftsökonomie neben anderen Disziplinen wie beispielsweise der Wissenschaftsphilosophie zu etablieren und sie für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen", sagte Timmermann über die Ziele der Veranstaltung. Er würdigte zudem die grundlegenden Beiträge von Professorin Paula Stephan von der Georgia State University, Atlanta (USA) zur ökomischen Analyse der Wissenschaften und forderte mehr Forschung zur Forschung. Im Anschluss daran hielt Professorin Stephan den Eröffnungsvortrag mit dem Titel "Economics of Science: Robust Findings, Open Questions and Lines for New Research". Sie legte ihren Fokus vor allem auf die Ausrüstung der Wissenschaftler und die damit anfallenden Kosten für die Forscher sowie Institutionen. "Wichtige Fragen für die Wissenschaftsökonomie sind, warum und wie geforscht wird", sagte sie.
Professor Dr. Berthold U. Wigger vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sprach über die Steuerwirkungen der Hochschulfinanzierung. Darüber hinaus hielt Professor Dr. Robert Schwager von der Georg-August-Universität Göttingen einen Vortrag über die effiziente Gestaltung von Humankapitalinvestitionen an Hochschulen und ihre Erträge. Prof. Dr. Matthias Raith von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg betrachtete zum Abschluss der Veranstaltung die Universitäten als Unternehmen.
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PD Dr. Friedhelm Pfeiffer, Telefon 0621/1235-150, E-Mail pfeiffer@zew.de