Umfrage unter Bankkunden – Aktuell niedrige Zinsen führen zu Sparzurückhaltung bei Haushalten

Forschung

Die derzeit extrem niedrigen Zinsen haben maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel und auf welche Art in Deutschland gespart wird. Dies zeigt eine Umfrage, die von Oktober bis November 2016 unter knapp 3.600 Bankkunden im Rahmen einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, für die ING-DiBa durchgeführt wurde.

40 Prozent aller Befragten sparen infolge der Niedrigzinsen weniger oder gar nicht mehr. Diese Sparzurückhaltung äußern insbesondere Haushalte mit vergleichsweise niedrigem Nettoeinkommen und geringem Finanzvermögen – hier zeigt sich zugleich ein abnehmendes Interesse am Thema Sparen. Insbesondere bei jüngeren und risikobereiten Sparern wächst dagegen das Interesse an Anlagealternativen zum klassischen Tages- oder Festgeld: Wertpapiere und Immobilien gewinnen infolge der Niedrigzinsen deutlich an Attraktivität.

Bei einer großflächigen Einführung von negativen Zinsen auf Bankeinlagen – was knapp 60 Prozent der Befragten im Laufe des kommenden Jahres für möglich halten – würden zahlreiche Anleger ihr Tagesgeldkonto wechseln oder in riskantere Anlagen investieren. Dies gilt insbesondere für Anleger, die bereits in der Vergangenheit bei Zinssenkungen regelmäßig ihr Vermögen umgeschichtet haben.

Die Befragung der Bankkunden ist Teil eines Forschungsprojekts, das das ZEW im Auftrag der ING-DiBa bearbeitet. Es beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds auf Sparer und Banken und läuft voraussichtlich noch bis September 2018.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Weber, Telefon 0621/181-1532, E-Mail weber@bank.bwl.uni-mannheim.de

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