Gründungen in Baden-Württemberg mit hohem Anteil akademischer Spinoffs

Forschung

Ein Fünftel der jungen Unternehmen in Baden-Württemberg sind sogenannte akademische Spin-offs, also Unternehmen, die unter Beteiligung zumindest eines/einer früheren oder aktuellen Mitarbeiters/Mitarbeiterin einer wissenschaftlichen Einrichtung gegründet werden. Das südwestdeutsche Bundesland liegt damit hinsichtlich des Anteils akademischer Spin-offs vor dem Durchschnitt der anderen Bundesländer, wo 17 Prozent der jungen Unternehmen aus dem wissenschaftlichen Umfeld heraus entstehen. Dies ist eines der Ergebnisse einer vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, durchgeführten Sonderauswertung des aktuellen IAB/ZEW-Gründungspanels für Baden-Württemberg im Auftrag der L-Bank.

Datenbasis der Auswertungen ist das IAB/ZEW-Gründungspanel, in dem die Entwicklung junger Unternehmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren beobachtet wird. Deutschlandweit werden seit 2008 jährlich etwa 6.000 Unternehmen befragt. Seit 2015 wird jährlich eine Zusatzstichprobe von fast 1.500 jungen Unternehmen aus Baden-Württemberg zusätzlich befragt, um das Gründungsgeschehen in diesem Bundesland repräsentativ abbilden und mit dem Deutschlands im Durchschnitt vergleichen zu können.

Bei den Gründungsjahrgängen 2012 bis 2015 liegt der Anteil von Unternehmen, die unter Beteiligung zumindest eines Wissenschaftlers beziehungsweise einer Wissenschaftlerin aus einer wissenschaftlichen Einrichtung gegründet wurde mit 20 Prozent deutlich über dem Anteil im Durchschnitt der übrigen Bundesländer (17 Prozent). Da aus zahlreichen Studien bekannt ist, dass Wissenschaftsspinoffs eine höhere Innovationsneigung aufweisen als andere ansonsten vergleichbare Unternehmen, kann hier eine Erklärung dafür zu sehen sein, dass die jungen Unternehmen in Baden-Württemberg zu deutlich höheren Anteilen Innovatoren sind als der Durchschnitt der anderen Bundesländer (Produktinnovatoren: 32 Prozent/26 Prozent, Prozessinnovatoren: 15 Prozent/13 Prozent). Zu diesen überdurchschnittlich von der Wissenschaft beeinflussten Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg trägt die im Vergleich zu anderen Bundesländern ausgeprägt dezentrale Struktur von Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstituten nicht unerheblich bei.

Für das IAB/ZEW-Gründungspanel erfasst das ZEW gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg, bundesweit regelmäßig Daten und Gründungsprofile von jungen Unternehmen. Im Auftrag der L-Bank wird dabei jährlich eine zusätzliche Sonderstichprobe für Baden-Württemberg erhoben.

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