Konferenz zur lokalen Finanzwissenschaft am ZEW

Konferenzen

ZEW Public Finance-Konferenz im Jahr 2020: Corona-Edition

Das Organisationsteam der ZEW Public Finance-Konferenz 2020 beim Koordinieren der Online-Veranstaltung.

Die diesjährige ZEW Public Finance-Konferenz diskutierte Fortschritte in der lokalen Finanzwissenschaft und ging selbst mit digitalen Schritten voran: Als eine der ersten größeren Konferenzen in der Volkswirtschaftslehre während der Corona-Pandemie wurde sie am 8. Mai 2020 online veranstaltet. So kamen rund 120 internationale Forscherinnen und Forscher über Zeitzonen hinweg virtuell zusammen und diskutierten rund um das Thema „Advances in Local Public Economics“ sowie Schnittpunkten zu öffentlichen Finanzen und politischer Ökonomie.

Das ZEW organisierte die Online-Konferenz gemeinsam mit dem Mannheimer Sonderforschungsbereich „Die Politische Ökonomie von Reformen“ (SFB 884). Als Hauptredner während der Konferenz sprach Daniel Sturm, Professor für Volkswirtschaftslehre an der London School of Economics (LSE) und Präsident der Urban Economics Association (UEA). Er eröffnete die Konferenz mit einem Vortrag zur Rolle von Transport-Infrastrukturen für die Mobilität von Personen und wirtschaftlicher Aktivität in Großstädten.

Auswirkungen von Transport-Infrastrukturen als öffentliches Gut

Hauptredner Professor Daniel Sturm von der London School of Economics (LSE) während seines Online-Vortrags

Im in der Keynote präsentierten Projekt analysierten Daniel Sturm und seine Ko-Autoren die Auswirkungen der Errichtung des Londoner Schienennetzes in den Jahren 1801 bis 1921. Als erste Großstadt baute London ein weitreichendes Schienennetz auf, das die Geographie der Stadt nachhaltig beeinflusste. Erstmals war es möglich, Wohn- und Arbeitsort voneinander zu trennen.

Dies zog nicht nur eine Verlagerung und Konzentration von wirtschaftlicher Produktion sowie Siedlungsräumen nach sich, sondern ermöglichte auch einen rasanten Anstieg von Bevölkerungszahlen und wirtschaftlicher Aktivität. Diese Schlussfolgerungen der Analyse bieten laut Sturm wichtige Implikationen für die Politik und ermöglichen es, den Mehrwert von öffentlichen Transportinfrastrukturen oder den steuerlichen Gegenwert von Flächennutzungs-Beschränkungen zu evaluieren.

Aktuelle Forschung zur lokalen Finanzpolitik und politischen Ökonomie

ZEW-Ökonomen im Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der virtuellen Public Finance-Konferenz 2020

Unter besonderen Bedingungen wurde die Konferenz vom ZEW von Mannheim aus koordiniert und machte trotz Reisebeschränkungen den Austausch zwischen Vortragenden aus sieben verschiedenen Zeitzonen und Zuhörenden aus weiteren Ländern möglich.

In vier Sessions referierten und diskutierten internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu akademischen Fortschritten in der lokalen Finanzwissenschaft. Die präsentierten Forschungsprojekte deckten ein breites Spektrum ab und reichten von empirischen sowie theoretischen Beiträgen zur politischen Ökonomie bis zu hin zu steuerpolitischen Forschungsfragen. Neben Präsentationen, die sich mit Erwägungen politischer Entscheidungsträger zu lokaler Finanzpolitik beschäftigten, thematisierten weitere Beiträge die Auswirkungen öffentlicher Entscheidungen. So waren unter anderem Vorträge zur Steuerinzidenz, öffentlichen Verschuldung sowie lokalem Wählerverhalten vertreten.

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