Spitzentechnologie unter Druck: Junge Unternehmen in der Corona-Krise

#ZEWPodcast

ZEW-Ökonom Jürgen Egeln im #ZEWPodcast „Wirtschaft · Forschung · Debatten“

ZEW-Ökonom Jürgen Egeln erklärt im ZEWPodcast, warum junge, innovative Unternehmen jetzt Hilfe brauchen.

Junge Unternehmen sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Unternehmen, die noch nicht lange am Markt aktiv sind, können Krisen schlechter abfedern. Gerade innovative Hightech-Unternehmen haben mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen. Diese Neugründungen schaffen Wissen und entwickeln neue Technologien. Es wäre deshalb besonders schädlich für die deutsche Wirtschaft, wenn sie die Krise nicht überstehen würden, erläutert ZEW-Ökonom Jürgen Egeln. Er erklärt in der aktuellen Folge des #ZEWPodcast, wie junge, innovative Unternehmen unter der Krise leiden und welche Hilfen sie benötigen.

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Im #ZEWPodcast „Wirtschaft · Forschung · Debatten“ berichtet der stellvertretende Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ von den Ergebnissen einer Studie zu den Auswirkungen der Corona-Krise für junge Unternehmen, die nicht älter als vier Jahre sind. „Die jungen Unternehmen sind von der Krise viel stärker an den Rändern betroffen. Es treten also viel intensivere negative Effekte, aber auch intensivere positive Effekte auf als bei den etablierten Unternehmen“, führt Egeln aus. „Am stärksten negativ betroffen sind die konsumnahen Dienstleistungen, insbesondere die kreativen konsumnahen Dienstleistungen. Erstaunlicherweise sind auch die Unternehmen der industriellen Spitzentechnologie ganz besonders betroffen.“

Diese Hightech-Unternehmen hatten während des Lockdowns im Frühjahr mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie verzeichneten einen Nachfrageeinbruch und Liquiditätsengpässe. Hinzu kam, dass die Grenzschließungen die international eng verflochtenen Unternehmen besonders stark trafen. „Die Unternehmen können zwar gut aufgestellt sein, aber durch die Vielfalt der Ursachen, die auf sie einwirken, sind sie besonders betroffen“, führt Egeln aus. „Das sind die Unternehmen, die, wenn ihre Projekte gut ausgehen, neues Wissen kreieren und neue Technologien etablieren, die dann auch Spillover-Effekte auf andere Unternehmen in der Wirtschaft haben.“

Eine Insolvenzwelle unter Hightech-Gründungen wäre daher ein großer Verlust für die Volkswirtschaft. „Bei den hochtechnologischen Unternehmen besteht die Gefahr, dass bereits erarbeitetes Wissen verloren geht, wenn sie vom Markt gehen und die Gründerteams sich in alle Welt verteilen oder irgendwo anders arbeiten.“ Egeln plädiert dafür, diese innovativen Unternehmen mittels staatlicher Liquiditätshilfen zu unterstützen. „In anderen Bereichen, wo die Fluktuation sowieso sehr hoch ist, und wo durch den Dienstleistungscharakter des Angebots auch keine Nachfrage nachgeholt werden kann, da kann man sicherlich nicht alle Unternehmen erhalten und sollte das aus Wettbewerbsgründen auch nicht machen“, lautet seine Einschätzung.

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